Kinder- und Jugendtheater: neues Programm

Die Stadt Velbert hat jetzt ihr neues Kinder- und Jugendtheaterprogramm für die kommende Spielzeit herausgegeben.

Velbert. 10 000 Schüler erreichte das Kinder- und Jugendtheater in der vergangenen Saison in Velbert. „Die Zahlen sinken etwas“, sagt Organisatorin Judith Stankovic, was sie jedoch auf den demografischen Wandel zurückführt. Das Programm indes halte seine Qualität. 87 000 Euro stehen laut Ulrich Stahl, Fachbereichsleiter Kultur, für die Honorare im städtischen Kinder- und Jugendtheater 2013/2014 zur Verfügung.

Das Theaterprogramm für Kinder besteht in der kommenden Spielzeit aus 21 Produktionen. Davon sind zwölf Figuren- und Puppentheater wie „Hänsel & Gretel“, „Biene Maja“ oder „Wickie“. „Der magische Moment des Figurentheaters liegt im Mitschöpfen des Zuschauers.

Es ist für jeden sichtbar, dass es um ein Spiel mit Material geht, das erst durch die Tätigkeit eines Spielers zum Leben erweckt wird“, sagt Hendrikje Winter vom Krokodil Theater Tecklenburg, das im Juni 2014 mit dem „Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“ in Neviges gastiert.

Winter ist seit 25 Jahren Puppenspielerin und schätzt Schloss Hardenberg als „besonders schönen Ort mit einem tollen Außengelände, aber auch einem tip-top ausgestatteten Theatersaal.“

Dort findet im Dezember wieder das fünfteilige Kinderwinter-Festival statt. Unter anderem mit dem Märchen „Die Schneekönigin“. Höhepunkt ist das Abenteuer „Ali Baba und die 40 Räuber“ am zweiten Weihnachtstag im Forum Niederberg.

Das Theaterprogramm für Jugendliche setzt auf Gesellschaftsrelevanz: Es geht um Sex, Komasaufen, Gewalt und kulturelle Konflikte. So ist zum Auftakt am 1. und 2. Oktober in der Vorburg die Neuproduktion „Logbuch: Sex?!“ zu sehen, in der ein Außerirdischer die menschliche Sexualität erforscht.

Im Februar beschäftigt sich das Consol Theater Gelsenkirchen mit verschiedenen Kulturen, indem es die Geschichte eines Wolfs erzählt, der von Schafen adoptiert wird („Die besseren Wälder“).

„Bildung und Spaß sind keine Gegensätze“, würdigt die Nevigeser Theaterpädagogin Ute Kranz, die zuletzt mit der Musikschule das Musical „Eintagsfliegen“ auf die Bühne brachte, das ambitionierte Konzept. „Mit dem Bildungsbegriff verbinden wir häufig Schule und Zwang — Dozieren bis hin zur Besserwisserei. Bildung kann aber auch aufregend sein und entspricht der natürlichen Neugierde des Menschen, Dinge zu erforschen. Und das ist oft anschaulicher als die Tafel des Lehrers.“