Kindergarten ist nicht sicher
Der Brandschutz der Kita Wilhelmstraße reicht laut Gutachten nicht mehr aus. Eltern sollen davon aber nichts wissen.
Wülfrath. Die Stadt muss in den Brandschutz der Kindertagesstätte Wilhelmstraße investieren. Das ist das Ergebnis einer Brandschau und der Schlüsse, die ein unabhängiger Gutachter daraus gezogen hat. Bei der DLW wirft das Vorgehen Fragen auf — und sie kritisiert die Umsetzung der ersten Maßnahmen.
Die Stadt unterzieht seit Anfang des Jahres die eigenen Immobilien einer neuerlichen Brandschau. „Und die Kindertagesstätten haben dabei Priorität“, sagt Fachbereichsleiter Hans-Werner van Hueth. „Durch die stärkere U3-Betreuung gibt es dort viele kleine Kinder. Da haben wir als Stadt eine andere Verantwortung.“
Die letzte Brandschau hatte vor zehn Jahre stattgefunden. „Die bisherige Situation in der Kita an der Wilhelmstraße war ausreichend, aber die Vorgaben haben sich verändert“, sagt van Hueth. Und dem trägt die Stadt Rechnung.
Der Gutachter weist konkret auf neue Bedürfnisse hin. So fehlt es in den oberen Etagen des Baudenkmals an Fluchtwegen. „Im Notfall kann es Probleme mit der Anleitung geben. Es besteht die Gefahr, so die Gutachter, dass im Extremfall nicht alle schnell aus dem Gebäude können“, sagt van Hueth. Darauf müsse die Stadt reagieren.
Die Stadt hat ein Gerüst aufgestellt, das als Notausgang dient. Van Hueth: „Das ist aber nur eine Übergangslösung. Wir wollten keine Zeit verlieren.“
Die DLW übt daran Kritik. Zum einen, so Fraktionsvorsitzender Frank Homberg, seien die Eltern über diese Problematik nicht informiert worden. Zum anderen bezweifelt er, dass die Umsetzung zielführend sei. „Das Fenster, das zur provisorischen Fluchttreppe führt, ist mit einem Inbusschlüssel als Splint geöffnet. Ob in Panik und in einem verrauchten Raum dieser Schlüssel ertastet werden kann, darf bezweifelt werden“, sagt Homberg.
Der Linksdemokrat kritisiert, dass das „ohnehin geschrumpfte Raumangebot noch einmal verringert wird“. Auch der Bewegungsraum des Bewegungskindergartens kann nicht genutzt werden. In dieser Frage sichert die Stadt eine Lösung zu. „Wir werden der Einrichtung mehr Zeiten in der Sporthalle Goethestraße einräumen,“ sagt van Hueth. Die DLW will das Thema auf der Ratssitzung am 17. September behandelt wissen.