Stadt will den Friedhof wieder selbst pflegen
Die Verwaltung erhofft sich eine bessere Qualität auf dem Friedhof in der Fliethe. Sie will auch die Kosten und damit die Gebühren senken.
Wülfrath. Die Stadt möchte die Pflege des Friedhofs wieder in die eigene Hand nehmen. Am Mittwoch soll der Ausschuss für Umwelt und Ordnung (AUO, 17 Uhr, Feuerwache) die Rekommunalisierung zum 1. Januar 2014 beschließen. Laut Rainer Ritsche, erster Beigeordneter und Kämmerer, stehen aber nicht finanzielle Erwägungen im Vordergrund. Ihm geht es um eine generelle Verbesserung der Situation in der Fliethe. „Wir wollen mehr Qualität“, sagt er.
Die Stadt ist zum Handeln gezwungen. Im Sommer hat der aktuelle Partner der Stadt, der den Friedhof seit mehr als einer Dekade pflegt, den Auftrag aus Altersgründen gekündigt. Schon damals war es nicht einfach, mögliche Unternehmen für diesen Job zu finden. Auch deshalb entstand in der Verwaltung die Idee, die Friedhofspflege — einschließlich der anfallenden Erdarbeiten für Bestattungen und des Winterdienstes — wieder selbst durchzuführen.
Im Schnitt gab die Stadt in vergangenen Jahren rund 100 500 Euro pro Jahr für diese Arbeiten aus. Führt sie diese in eigener Regie durch, könnten die Aufwendungen um etwa 1300 Euro im Jahr gesenkt werden. „Eine geringe Reduzierung der Friedhofsgebühren ist also möglich, aber das muss natürlich erst einmal richtig berechnet werden“, so Ritsche vorsichtig.
Um die Arbeiten durchführen zu können, sollen zwei Mitarbeiter eingestellt werden. Eine Dienstwohnung vor Ort soll bereitgestellt werden. „Das hat mehrere Vorteile“, sagt Ritsche.
So seien die städtischen Mitarbeiter immer vor Ort und könnten besser reagieren. Angesichts wiederholter Verstöße gegen die Friedhofsruhe sei die Chance, das Hausrecht vor Ort auf dem Kommunalfriedhof auch tatsächlich auszuüben „durch die räumliche Nähe viel leichter als vom Rathaus aus“, begründet er.
Ritsche macht aber auch klar, dass „ich mir insgesamt mehr Qualität in der Art erhoffe, dass das gesamte Erscheinungsbild des Friedhofs besser wird“. Ritsche denkt da an Friedhof und Trauerhalle gleichermaßen.
Rainer Ritsche setzt hier auf den Effekt, den man beispielsweise auf Sportplätzen oder in Sporthallen antreffe, wenn es dort noch Platz- und Hallenwarte gibt. Ritsche: „Da kann man eine ganz andere Identifikation feststellen. Das wünsche ich mir auch für den Friedhof, dass die Mitarbeiter von ,ihrem’ Friedhof sprechen.“ Übernähme die Stadt die Pflege nicht selbst, müsste sie den Auftrag ausschreiben — „mit unbekanntem Ausgang“, merkt Ritsche an.