Landesmutter geht auf Wahlkampftour in die Lehre
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besuchte gestern in Velbert die Gemeinschaftslehrwerkstatt.
Velbert. Es ist kurz nach 10 Uhr am gestrigen Vormittag, als zwei schwarze Limousinen auf das Gelände der Gemeinschaftslehrwerkstatt der Industrie von Velbert und Umgebung (GLW) an der Poststraße einbiegen.
Auf dem Parkplatz stehen der technische Geschäftsführer Joachim Fröhlich und die kaufmännische Geschäftsführerin Gisela Kramm sowie SPD-Politiker aus Bund, Land und Stadt in der Sonne und erwarten ihren Gast.
In einer der Limousinen sitzt NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Die SPD-Frau will sich die Werkstatt ansehen und mit Mitarbeitern und Auszubildenden sprechen.
In der Halle hinter dem Parkplatz steht zur gleichen Zeit Yannik Milde in der Dreherei und fertigt ein Werkstück an.
Der 20-Jährige macht eine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker und kommt während seines ersten Lehrjahrs dreimal pro Woche an die Poststraße, um parallel zu seinem Studium Praxiserfahrungen in der GLW zu sammeln. Die Theorie findet für ihn auf dem Campus Velbert/Heiligenhaus der Fachhochschule Bochum statt.
In der Zwischenzeit lässt sich Hannelore Kraft von Fröhlich und Kramm durch die Lehrwerkstätten führen und erklären, was dort gemacht wird. Seit August 2013 haben 1867 Leute das Ausbildungssystem durchlaufen.
Dazu gehören Auszubildende aus Betrieben, aber auch Umschüler oder Teilnehmer an Lehrgängen — von mechanischer Grundlagenvermittlung bis zu Industriemeisterseminaren, von Schweißtechnik bis zur Bedienung von computergesteuerten (CNC-)Maschinen.
Einer von ihnen ist Yannik Milde, der noch immer an der Drehmaschine steht. „Ich bin jetzt seit zwei Wochen in der Dreherei, vorher war ich in der Steuerungstechnik“, sagt er. Wieso er gerade hier seine Ausbildung mache, will Kraft wissen. Milde: „Ich mag die Verbindung aus Theorie und Praxis.“
Nach 90 Minuten endet der Rundgang. Die Ministerpräsidentin steigt in ihre Limousine und fährt zum nächsten Wahlkampftermin.