Luxus an der Südstraße
50 Wohnungen sollen entstehen. Die Mieter erwartet ein „qualitätsvolles Ambiente“.
Wülfrath. Über Geld spricht Peter Scheuten nicht. Der Planer aus dem Büro aci aus Würselen lässt im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung (AWS) aber erkennen, dass bei seiner Auftraggeberin Alexandra Toeller ausreichend finanzieller Hintergrund vorhanden ist.
Bis zu 2000 Wohneinheiten will sie in den kommenden Jahren errichten — und im Bestand halten, also nicht verkaufen. 50 davon sollen in Wülfrath an der Südstraße entstehen. Im AWS stellte Scheuten die Planung vor. Der Ausschuss befürwortete einstimmig, das Projekt voranzutreiben.
Scheuten betonte es in Nebensätzen: Was an der Südstraße gebaut wird, richtet sich an finanzkräftige Mieter, die im Ludowigs-Park ein qualitätsvolles Ambiente vorfinden werden. Für die Neubauten soll auch die Villa des Industriellen Ludowigs fallen. Zwei Stadtvillen und vier Giebelhäuser sind vorgesehen.
In den Villen sollen 24 Wohnungen entstehen. Auf den zweigeschossigen Häusern werden Penthäuser aufgeständert — 130 Quadratmeter groß. Scheuten schwärmte über die Ausstattung: „Allein die große Dachterrasse bietet Luxus.“
Die vier Giebelhäuser bieten Raum für 26 Wohnungen. „Toeller baut nur mit hohem Standard“, sagte Scheuten: Wasser- und Wärmepumpen, hochwertige Materialien. 75 Stellplätze sind geplant: 62 davon in Tiefgaragen.
Abwassertechnisch sei das Vorhaben problemlos, stellvertretender Tiefbauamtsleiter Frank Klatte. Für die Wasserversorgung, räumte Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Gallinat ein, müsste investiert werden. Er deutete an, dass das bereits auf der Agenda stehe. Dabei hat man auch im Blick, dass im Bereich Südstraße/Bockswiese weitere Grundstücke liegen.
Neben privaten Grundstücksinhabern haben auch Rheinkalk und die GWG Flächen in diesem Bereich. Ein angestrebtes gemeinsames Vorgehen mit Rheinkalk konnte nicht realisiert werden. „Wir haben mehrfach nachgefragt und verhandelt, aber ergebnislos“, sagte Fachbereichsleiterin Christiane Singh.
Verkehrliche Engpässe durch das Bauprojekt von aci und Toeller befürchten Anwohner, wie Hans-Joachim Ellsiepen. Schon jetzt würde auf den engen Straßen ab und an das Chaos herrschen. Bedenken, die der Investor nicht teilte.
Ein Gutachten soll Klärung bringen — auch mit Blick auf weitere Bauvorhaben rund um Süd-, Stiftstraße und Bockswiese. Die Politik war weitgehend begeistert von den Plänen. Axel Effert (CDU): „Das passt in unsere Ideen für Wülfrath: klein, aber fein.“