Wohnberatung hilft bei mangelhafter Haushaltsführung
Die Wohnberatung hilft Menschen, die mit ihrem Leben nicht klar kommen.
Wülfrath. Der junge Mann ist Anfang 20 und steht in einer Fortbildungsmaßnahme. Er hat zwar eine Wohnung. Aber rund läuft’s dort nicht. Er kommt allein nicht klar. „Probleme in der Haushaltsführung, nicht bezahlte Rechnungen, Unordnung“, skizziert Sandra Buchholz die Symptome dafür, dass „jemand nicht in seinem Wohnumfeld funktioniert“ — und schließlich sie aufsucht.
Diplom-Sozialarbeiterin und -pädagogin Sandra Buchholz ist in der Beratungsstelle für Wohnungslose in der Diakonie Niederberg tätig. Seit Juni bietet sie eine wöchentliche Sprechstunde in Wülfrath an.
Den typischen Kunden, betont Buchholz, gibt es nicht. Menschen jeder Altersgruppe ab dem 18. Lebensjahr können sich an sie wenden. „Wenn Kontakt aufgenommen wird, ist die Not schon groß. Ein Kündigung droht. Obdachlosigkeit ist möglich. Oder der Auszug aus der Familie steht an“, sagt Buchholz.
Die Möglichkeiten an Hilfeleistungen ist vielfach: „Mit dem Vermieter ins Gespräch zu kommen, ist ein Aspekt. Aber es kann auch die Suche nach einer neuen Bleibe sein.“ Dann kann auch die städtische Wohnungshilfe Partner sein, mit der die Diakonie kooperiert.
Diakonie wie Stadt stellen fest, „dass die Klienten immer jünger werden“, sagt Randi Selzner von der Stadt. Vor allem junge Männer geraten immer wieder in Not. Die Diakonie würde es bevorzugen, wenn es mehr Möglichkeiten des betreuten Wohnen gebe.
In Velbert werden sechs Plätze angeboten, deren Kosten die Kommune und der Landschaftsverband tragen.
In Wülfrath sind zwei Obdachlosenunterkünfte der letzte Ausweg. Auch dort hat Selzner beobachtet, dass die Betroffenen immer jünger werden. In Wülfrath hat die Wohnberatung der Diakonie ein Büro im evangelischen Gemeindeamt am Pütt bezogen.