Müll — nichts als Müll
Im Industriegebiet landet Müll, der dann nach Wuppertal transportiert wird.
Velbert. Seit dem 1. Januar ist die erste Müllumladestation im Industriegebiet Röbbeck in Betrieb. In der Stahlstraße wird, wie der Name der Anlage schon sagt, Müll umgeladen. Der kommt nicht nur aus Velbert, sondern auch aus Heiligenhaus und Wülfrath. Sein letzter Weg führt schließlich in die Müllverbrennungsanlage Wuppertal-Cronenberg. Die WZ hat sich im Velberter Zwischenlager umgesehen.
Müll, Müll, Müll. Ein riesiger Haufen Abfall türmt sich am Ende der Lagerhalle an der Stahlstraße auf und erreicht gute zwölf Tonnen. Blaue Säcke, Plastiktüten, Einzelteile. Und schon kommt der nächste Lastwagen. Krachend lädt er Sperrmüll aus der Deponie an der Industriestraße ab. Tische, Fahrräder und sogar Unterwäsche werden sichtbar.
Es stinkt, je näher man der bunten, zerpflückten Masse kommt — aber längst nicht so stark, wie man annehmen könnte. „Man gewöhnt sich ziemlich schnell an den Geruch“, sagt Thomas Hofius, Geschäftsführer des gleichnamigen Familienunternehmens, das die Umladestation betreibt. Seit 25 Jahren hat Thomas Hofius mit der Abfuhr von Müll zu tun, er hat den Containerdienst von seinem Vater Bernd übernommen.
Seit Anfang des Jahres betreibt er die auf den ersten Blick überdimensional wirkende Halle in der Röbbeck. Das ist sie aber nur, wenn gerade keiner der sechs Wagen im Dreiviertelstundentakt einfährt, die direkt aus den drei Städten kommen. Elf Meter sind es bis zur Decke. Die Luft nach oben ist nicht nötig, um den Müll bis oben hin zu stapeln, sondern damit die Lastwagen genug Platz zum kippen der Container haben, um ihre Lieferung auszuschütten.
Einmal in der Halle angekommen, wird der Müll von einem der drei Angestellten mit dem Radlader in Abrollcontainer umgeladen. Die orangefarbenen Ungetüme fassen 36 Kubikmeter, 18 Tonnen können sie schwer werden. Sind sie voll, wird ein Netz über die Öffnung gespannt, damit während der Fahrt nichts verloren wird. Immerhin geht es ins rund 20 Kilometer entfernte Wuppertal-Cronenberg, wo die Abfälle verbrannt werden.
Zwei Fahrer pendeln zwischen Velbert und Wuppertal, bis alles weggeschafft wurde. Abends ist die Halle leer, der Müll bleibt also höchstens vier Stunden lang hier liegen. „Sauberkeit und Sicherheit sind für uns das A und O“, sagt Thomas Hofius. Das zeigen auch die großen „Rauchen verboten“-Schilder der Stadt: Metergroß ist das Verbot an die Wand gepinselt, um Brände zu vermeiden.
Noch im letzten Jahr wurde der Müll direkt von der Haustüre nach Cronenberg gebracht. Durch das neue System wird Zeit und Geld gespart. „Statt bis zu zehnmal am Tag zu fahren, sind die größeren Transporter nur noch drei- bis viermal unterwegs“, sagt Detlef Schäfer von den Technischen Betrieben (TBV). 280 000 Euro könne man durch die neue Anlage im nächsten Jahr einsparen.