Museum ganz unverstaubt

Eine Festschrift trägt auf 28 Seiten die Geschichte des Niederbergischen Museums zusammen. Federführend hat Ulrich Erbach das Projekt betreut.

Wülfrath. Wird es überhaupt ein Jubiläumsjahr geben? Stehen wir vielleicht mit einer Festbroschüre in den Händen, aber ohne Museum da?

Ein Jahr lang hat Ulrich Erbach diese Sorge um die Zukunft des Niederbergischen Museums umgetrieben. Nicht nur, weil er selbst ein ausgesprochener Liebhaber der dort zusammengetragenen Heimatgeschichte ist. Sondern auch, weil er damals die Federführung für die Festbroschüre übernommen hat, obwohl nicht klar war, ob es überhaupt einen Grund zu feiern geben wird. Zwischenzeitlich ruhte die Arbeit an dem Schriftstück ganz.

Nun aber ist klar: Der Betrieb des Museums ist zumindest im Jubiläumsjahr gesichert. Und pünktlich zum offiziellen Festakt am 14. April wird auch die Festschrift erscheinen.

Auf 28 Seiten haben Ulrich Erbach und seine Mitstreiter alles zusammengetragen, was in Archiven über die Museumsgeschichte zu finden war. Von den Anfängen, die dem damals leidenschaftlich engagierten Schulleiter Julius Imig zu verdanken sind, bis hin zur Gründung des Trägervereins im Jahre 2005.

Damals hatte die Entscheidung des Stadtrats eigentlich schon einen Schlussstrich unter eine lange Museumsgeschichte gezogen. Aber die Wülfrather wollten ihr Museum behalten. Seither kämpfen Geschäftsführerin Christa Hoffmann und das Vorstandsteam darum, dass es auch nach 100 Jahren weitergehen kann. „Es ist immer noch eine Zitterpartie. Der Rat hatte zwar zugestimmt, die Fehlbeträge für dieses Jahr auszugleichen, aber der Haushalt wurde ja nicht verabschiedet. Und wie es im nächsten Jahr weitergeht, weiß auch keiner“, blickt Ulrich Erbach besorgt in die Zukunft.

In den vergangenen Wochen war jedoch es eher der Blick in die Vergangenheit, der ihn schlaflose Nächte gekostet hat. Angefangen hat alles mit dem Durchstöbern der Bauakten. Es folgte die Suche in Archiven und historischen Aufzeichnungen. „Bei der Gelegenheit habe ich das Fotoarchiv meines Onkels Ernst Erbach durchgeblättert, der von 1957 bis zum Anfang der 1980er-Jahre als Lokalreporter der WZ aus Wülfrath berichtet hat“, sagt Ulrich Erbach.

Was er darin gefunden hat, lässt das Herz jedes Heimatforschers höher schlagen. „Es waren sogar Bilder der Verabschiedung von Julius Imig 1957 dabei. Das sind richtige Schätzchen“, schwärmt Erbach. Einige der entstaubten Kostbarkeiten werden in der Festbroschüre erstmals zu sehen sein. „Alle anderen Bilder habe ich für das Stadtarchiv eingescannt. Bis jetzt sind es vier Ordner, zehn stehen hier noch“, sagt er und kündigt an, auch die übrigen Fotos zu digitalisieren.

„Es war eine spannende Jagd nach Fakten und Daten“, sagt Erbach rückblickend auf die Arbeit, die den passionierten Heimatforscher und seine Mitstreiter im „Arbeitskreis Stadtarchiv“ tief in die Geschichte des Niederbergischen Museums eintauchen ließ. Nun gibt es jedenfalls eine mit Leidenschaft gestaltete Broschüre. Und nicht nur Ulrich Erbach hofft darauf, dass es für das Niederbergische Museum eine Zukunft geben wird.