Musikfreunde entdecken ihre spanische Ader
Das Jahreskonzert stand unter dem Motto „Olé!“
Wülfrath. Das Jahreskonzert der Musikfreunde Wülfrath stand diesmal unter dem Motto „Olé“ Um der im weitesten Sinne spanischen Musik den passenden Rahmen zu geben, trugen die Musiker Kostüme in Rot und Schwarz sowie selbst gemachten Schmuck, und auch die „Kathedrale“ des Kommunikationscenters in Schlupkothen war dekoriert und in rotes Licht getaucht. Durch den Abend führten die Nachwuchs-Mitglieder Anna Rau und Sranya Gehrmann, die musikalische Leitung hatte Dirigent Stephan Lux.
Los ging es mit dem volkstümlichen Tango „Olé Guapa“ (Olé, Hübsche!“) von Ary Malando. Durch den Einsatz mehrerer Akkordeons sowie Gitarren und Klarinetten kam der typisch spanische Sound zustande. Die Lieder reichten von Walzern über modernen Pop bis zum klassischen Bolero von Maurice Ravel. Das Stück „S’il vous plaît“ von Astor Piazzolla überraschte gar mit einer Passage, die an „Superjeile Zick“ der Kölner Kultband Brings erinnerte. Nach dem ersten Lied marschierten Anna und Sranya zu „La Cucaracha“ als Handy-Klingelton ein, begrüßten die mehr als 100 Gäste (ausverkauft) und forderten ein gemeinsames „Olé!“
„Das Schöne heute ist ja, dass es ein Mitmachkonzert ist“, frohlockte Anna Rau. „Auf Ihren Stühlen haben Sie sicher schon die bunten Karten mit den Songtexten gefunden.“ Die Leute sangen tatsächlich mit, zunächst noch brummig und verhalten bei „Sun of Jamaica“, später umso inbrünstiger den Refrain von „Eviva España“.
Aufgelockert wurde das Konzert des Orchesters mit Solo-Auftritten des Nachwuchsduos „Back and Fill“ (Anna Rau und Sranya Gehrmann) sowie des Trios „Nevermind“ (Marius, Sranya und Lori). Die Jugendlichen hatten sich Stücke von Jennifer Lopez und Ed Sheeran ausgesucht und trugen sie leidenschaftlich vor.
Nach dem langen, opernähnlichen Stück „Alcazar“ von Llano ging es in die Pause. „Wir haben landestypische Tapas vorbereitet“, kündigte Anna Rau an. „Es gibt spanische Bockwürste, spanischen Kartoffelsalat und spanischen Kaffee.“ Damit waren natürlich die „dicken Sauerländer“ gemeint, die bei Bernd Kicinsky in der „Kathedrale“ Tradition haben. Frisch gestärkt ging es in die zweite Halbzeit, in der noch einige Schmankerl wie „Gypsy“ von Shakira und „Besame mucho“ von Consuelo Velazquez warteten.