Neubau soll Elberfelder Straße aufwerten
Eine Sanierung des jetzigen Gebäudes wäre nicht wirtschaftlich gewesen, deshalb hat der Abriss des Hauses aus dem Jahr 1903 begonnen.
Neviges. Weil die Sanierung des Hauses Elberfelder Straße 63 nicht mehr wirtschaftlich ist, wird es abgerissen und neugebaut. „Das Gebäude hat sehr hohe Decken und deshalb nur drei Geschoss, während die Nachbargebäude alle über vier Etagen verfügen. Das schränkt natürlich die Wirtschaftlichkeit durch Vermietung ein“, sagt Jany Kernche. „Umbaumaßnahmen hatten eine neue Statik erfordert, die Brandschutztechnik wäre sehr aufwändig gewesen“, so der Inhaber eines Wuppertaler Architekturstudios. Gebaut wurde das Haus im Jahr 1903 ohne Ladenlokal, verziert mit reichlich Stuck, Gesimsbändern und einem Erker, wie es historische Fotos belegen. Irgendwann sind diese Verzierungen abgeschlagen worden. „Wäre das Haus noch in diesem ursprünglichen Zustand, hätte man überlegt, es zu erhalten.“
Seit Anfang der Woche ist der Abriss in vollem Gange. „Die Fachfirma geht dabei sehr behutsam vor“, betont Kernche. „In der oberen Etage haben die Arbeiter händisch angefangen, bevor sie in den unteren Geschossen zu schweren Gerät greifen. Wenn der Abbruch im nächsten Monat durch ist, wird sofort der Neubau in Angriff genommen. „Alle Genehmigungen liegen vor.“
Was angesichts der Leerstandsproblematik in der Nevigeser Innenstadt verwundert, ist die Tatsache, dass ein Ladenlokal geschaffen werden muss. So sieht es der alte Bebauungsplan der Stadt Neviges aus den 60er Jahren vor, als leerstehende Geschäfte kein Thema waren.
Der Neubau scheint auf recht großes Interesse zu stoßen: Obwohl noch kein Stein gesetzt wurde, haben sich beim Düsseldorfer Inhaber und Bauherrn bereits drei Interessenten für die Anmietung der Geschäftsräume gemeldet. Jany Kernche würde sich freuen, wenn sein Neubau zur Belebung der Innenstadt betragen könnte. „Neviges ist mir sehr wichtig, es liegt mir am Herzen, meine Großmutter lebte dort, und ich habe da auch mal gewohnt.“
In etwas mehr einem Jahr soll der Neubau fertig sein, der neben dem Laden im Erdgeschoss über einen Aufzug und acht barrierefreie Wohnungen mit einer Größe von rund 60 Quadratmetern verfügen soll. Weil die Baustelle wegen der dichten Bebauung an dieser Stelle nicht von der Rückseite angedient werden kann, müssen die Baumaschinen und -materialien von der Elberfelder Straße aus angefahren werden. In etwas mehr als einem Jahr soll das neue Haus fertig sein, bis dahin müssen die Passanten um einen Bauzaun herumlaufen. „Dafür haben wir eine Sondernutzung der Stadt Velbert eingeholt“, sagt der Architekt, der sehr darauf achtet, dass das benachbarte Service-Center mit der Postagentur für Kunden immer gut zugänglich bleibt.
„Bisher klappt das ganz gut, die Bauarbeiter sind sehr nett und zuvorkommend, sie bemühen sich möglichst keinen Dreck zu machen“, lobt Vera Brings vom Service-Center die Zusammenarbeit.