Rattenplage am Krapps Teich
Anwohner hat sich an die Stadt gewandt, die er in der Pflicht sieht, die Nager zu bekämpfen und verbotene Fütterungen zu verhindern.
Wülfrath. Der Wülfrather Siegfried Bullig hat sich in Sachen Rattenplage an Bürgermeisterin Claudia Panke gewandt. Er hatte kürzlich nachmittags ein Video vom Taubenhaus am Krapps Teich gedreht, bei dem zu sehen ist, dass viele der Nager am helllichten Tag dort nach Futter suchen. Nach Angaben von Siegfried Bullig seien in dem Video nur jene Ratten zu sehen, die nicht sofort weggelaufen sind. Als er an der Stelle vorbeigekommen war, seien es wesentlich mehr gewesen, bis zu 30, darunter viele junge Tiere. „Sie haben sich an den Resten der immer wieder zu beobachtenden Fütterung der Tiere im Teich bedient“, sagt der Wülfrather.
Siegfried Bullig, Anwohner des Krapps Teiches, über die verbotene Fütterung der Tiere, die gleichzeitig Ratten anlockt
Er bittet Bürgermeisterin Claudia Panke eindringlich darum, zu veranlassen, dass „etwas gegen die Ratten unternommen wird“ und die Mitarbeiter des Ordnungsamtes angewiesen werden, verstärkt auf verbotene Fütterung zu achten und die betreffenden Leute auf dessen Verbot hinzuweisen.
Siegfried Bullig wohnt direkt neben dem Krapps Teich und hat in den dreieinhalb Jahren, seit denen er in Wülfrath wohnt, nach eigenen Angaben haarsträubende Dinge erlebt. „Ich sehe zum Beispiel jeden Tag Menschen, die paketweise Toast oder Fladenbrot in den Teich werfen“, beschreibt Siegfried Bullig seine Erfahrung. Zwei ältere Männer kippten fast täglich Essensreste aus Einkaufstüten ins Wasser. Der Anwohner hat schon viele Male Menschen, die die Tiere gefüttert haben, auf das Verbot hingewiesen. Die Reaktion sei entweder genervt oder gar aggressiv. „Was geht Sie das an?“, sei eine regelmäßige Antwort. Oder es gebe gar keine, weil das Gegenüber des öfteren nicht der deutschen Sprache mächtig sei. „Ich möchte nicht den Rentner mit Hund geben, der den Blockwart spielt, aber jetzt reicht es mir“ — so begründet Siegfried Bullig seinen Gang an die Öffentlichkeit.
Stadtsprecherin Franca Calvano bestätigte den Eingang der Mail von Siegfried Bullig — und stellte schnelle Hilfe in Aussicht: „Mit der Schädlingsbekämpfungsfirma hat die Stadt vereinbart, dass bereits heute — außer der Reihe — ein Schädlingsbekämpfer den Bereich um den Krapps Teich behandeln wird.“ Die vom Tier- und Naturschutzverein betreute Taubenstation am Krapps Teich sei aber der einzige Ort in Wülfrath, wo Tauben gefüttert werden dürfen. Das Füttern von wildlebenden Tieren wiederum sei verboten und werde mit einer Geldstrafe in Höhe von 20 Euro geahndet.
Die kreisangehörigen Städte hatten sich im vergangenen Jahr darauf verständigt, die Rattenbekämpfung zu reformieren. „Die bis dahin erfolgte Bekämpfung verlief ohne nachhaltigen Erfolg und so wurde nach einer neuen, strukturierten Lösung gesucht“, so Franca Calvano. Der Kreis Mettmann habe dann ein Unternehmen mit der Rattenbekämpfung beauftragt. Start sollte im Frühjahr dieses Jahres sein. Allerdings habe sich schnell herausgestellt, dass „der Umfang der Bekämpfungsmaßnahmen die angenommene Menge deutlich übersteigt“. Zudem konnten nicht alle Städte dem Unternehmen geeignete oder ausreichende Unterlagen zu den Kanälen liefern. Das Auslegen von Ködern in den Kanälen sollte als erste Maßnahme in allen Städten erfolgen. Man erhofft einen großen Effekt, da sich Ratten in der Regel in den Kanälen aufhalten. Leider habe sich dieses Vorhaben deutlich verschoben.
Der Kreis habe allerdings reagiert und der ausführenden Firma nahegelegt, zur Bekämpfung zusätzliche Teams aufzustellen. Ab dem 4. September solle dann „definitiv die systematische Belegung der Kanäle mit Ködern in Wülfrath erfolgen“.