Wülfrath Stadt ohne Klimaschutzmanager
Wülfrath. · Die beiden Klimaschutzmanager Ursula Linda Kurzbach und Philipp Schaube werden am 1. August die Stadtverwaltung verlassen. Das hat Bürgermeisterin Claudia Panke bei der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses in der Halle an der Goethestraße mitgeteilt.
Die Stadt trifft dies im wahrsten Sinne des Wortes doppelt. Zum einen wollte der Ausschuss die weitere Förderung, die Ende März 2021 ausläuft und spätestens im September dieses Jahres beantragt werden muss, beschließen. Dazu ist ein Förderantrag inklusive Maßnahmenkatalog nötig, wie die Verwaltung mitteilte. Beides muss beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit eingereicht werden. Laut Technischem Dezernenten Martin Barnat gibt es nun Probleme mit dem Fördermittelgeber. Zum anderen wird die Zeit mehr als knapp, rechtzeitig Nachfolger zu finden.
Panke kann den Entschluss der Mitarbeiter nachvollziehen
„Das ist ein Shit-Happens-Zufall und keine Absprache der Mitarbeiter“, sagte Claudia Panke, die betonte, dass sich die beiden Klimaschutzmanager sehr wohl in der Verwaltung gefühlt haben und dort ein tolles Team vorgefunden hätten. Die Gründe zu gehen seien bei beiden unterschiedlich. „Philipp Schaube hat einen tollen Job in seinem Spezialgebiet bekommen, den hätten wir alle an seiner Stelle angenommen“, so die Bürgermeisterin. Ursula Linda Kurzbach wiederum habe ihre Entscheidung aus Gründen rein persönlicher Natur getroffen. Sie habe sogar angeboten, dem Gremium ihre Beweggründe darzulegen, aber dies habe Claudia Panke abgelehnt. „Das muss niemand hier begründen. Ich habe mit beiden lange Gespräche geführt und kann ihren Entschluss nachvollziehen“, sagte Claudia Panke. Philipp Schaube hatte seine Stelle im Oktober vergangenen Jahres angetreten, Ursula Linda Kurzbach ihre im Februar 2019.
Martin Barnat versicherte dem Gremium, dass weitere Gespräche mit dem Fördermittelgeber geplant sind. Ein erstes hatte laut Technischem Dezernenten zum Inhalt, das laufende und das neue Förderprogramm zu kombinieren. Dies sei aber förderschädlich, wie es die Bürgermeisterin formulierte. Nun gelte es, in den eigenen Reihen Personen zu finden, die die Aufgaben der Klimaschutzmanager erst einmal befristet übernehmen.
Ebenfalls Thema waren die sogenannten Meilensteine, die sich mit dem Sachstand der Klimaschutzmaßnahmen befassen. Stichworte sind unter anderem der Aufbau eines Controllingsystems zur CO2-Bilanzierung, Energiemanagement, Photovoltaik auf dem Rathaus, Bau eines Blockheizkraftwerkes im Schwimmbad, Umrüstung der städtischen Gebäude auf LED-Beleuchtung, Infokampagne Stromsparen, Förderung E-Mobilität, Busanbindung S-Bahn, Fördermittel-
akquise und vieles mehr. Der CDU-Ratsherr und Landtagsabgeordnete Martin Sträßer bezeichnete diese Vorhaben angesichts der aktuellen Lage als „Stolpersteine“, weil im laufenden Prozess nicht daran gearbeitet werden kann. Er wurde von der Verwaltung gebeten, in seiner Rolle als Landtagsabgeordneter zu versuchen, doch eine Kombination der Fördermittel zu erreichen. Dies sagte Martin Sträßer zu.