Schlupkothen: Ein Spektakel fürs Städtchen
Am Wochenende fand das Schlupkothener Spektakel statt. Wie immer ein Erfolg — auch dank In Vain.
Wülfrath. „Wer von euch war auf dem städtischen Gymnasium?“, schreit Leadsänger Bene Gellißen ins Mikrofon. Die Gruppe Fans vor der Bühne reißt die Hände hoch. Es wundert nicht, heimatverbunden wie sie sind, dass sich In Vain auf dem Schlupkothener Spektakel gerne an die gemeinsame Schulzeit erinnert. Immerhin begann ihre Bandgeschichte auch an der Kastanienallee.
Als Achtklässler begannen sie, ihre ersten Songs aufs Notenpapier zu schreiben. Ein Weggefährte aus jener Zeit ist Hans-Peter Depmeier, genannt „Depi“. Dem ehemaligen Hausmeister des Gymnasiums widmete In Vain Freitagnacht die Westernhagen-Hymne „Willenlos“. „Depi“ als Gast auf der Bühne freut’s — und die Zuhörer auch.
Ihren Willen vor Begeisterung verlieren die Besucher beinahe bei den Auftritten von den Bands „Poor Boys Ag“ und „Now and then“. Dann liefert In Vain eine rund dreistündige Rock-Pop-Revue vom Feinsten ab. Ein denkwürdiges Konzert — ausgelassen, energiegeladen mit musikalischer Reife. Ob Rock-Klassiker wie die „Rocky Horror Show“, „Westerland“ und „Don‘t stop me now“ oder Neuheiten wie „Ruby“ von den Kaiser Chiefs, In Vain „covern“ mit Leidenschaft bis in die Nacht.
Am Samstagvormittag geht das „Spektakel“ dann erstklassig weiter: Insgesamt 22 Vereine beteiligten sich. Niemals hätte Organisator Bernd Kicinski mit diesem Erfolg gerechnet. Vor zehn Jahren hatte er — zugegebenermaßen — eine etwas kühne Idee. In Schlupkothen, wo Wohnhäuser und die Durchgangsstraße nach Wuppertal das Bild prägen, dort wollte Kicinski ein großes Sommerfest, geben.
Seit das kleine Fest über die Stadtgrenzen hinaus ein Event geworden ist, steht ein Ziel im Mittelpunkt: „Die Menschen sollen ins Gespräch kommen und einfach Spaß haben“, sagt Kicinski. „Mit dem Spektakel wird den Vereinen die Möglichkeit geboten, sich zu präsentieren.“
Und diese Gelegenheit nutzen die Mitglieder auch in diesem Jahr und bieten den Besuchern verschiedene Attraktionen: Die Schiffsmodellbauer wollen die Jugend ansprechen, indem sie einige ihrer Modell, die sie in Kleinarbeit im Keller des Gymnasiums gebastelt haben, ausstellen oder in einem Bassin schippern lassen. Nach dem kleinen Ausritt überlegt Sandra (7), Reitstunden beim Verein Voisberg zu nehmen. Wenn es im kommenden Jahr auch kein großes „Spektakel“ geben wird, trösten sich die Wülfrather mit einem Gedanken: „Niemals geht man so ganz“, wie es In Vain als letztes Lied sangen.