Senioren-Union will Besuch von Erdogan verhindern

Gremium hat offenen Brief an Vorstände der CDU und Senioren-Union im Kreis sowie an den Bundestagsabgeordneten Peter Beyer verfasst.

Foto: Senioren-Union

Wülfrath. Wülfrath. Der Wahlkampf der Regierungspartei AKP auf deutschem Boden für das Referendum über das umstrittene Präsidialsystem in der Türkei polarisiert. Die Rufe nach der Freilassung des in der Türkei in U-Haft sitzenden deutschen Journalisten Deniz Yücel werden immer lauter. Die unterschiedliche Bewertung rechtsstaatlicher Grundsätze und der Bewertung von Presse- und Meinungsfreiheit belasten die Beziehungen beider Staaten weiter. Der Senioren-Union der Wülfrather CDU reicht es. Sie hat sich jetzt in einem offenen Brief an die Vorstände der CDU und Senioren-Union im Kreis Mettmann sowie an den Bundestagsabgeordneten Peter Beyer (CDU) mit der Forderung nach einem Verbot von Wahlkampfreden türkischer Politiker in Deutschland gewandt.

„Mit großer Besorgnis sehen wir beinahe täglich, wie der Einfluss der türkischen Regierung bei uns in Deutschland wächst“, heißt es in dem vom Vorsitzenden Walter Brühland unterzeichneten Schreiben. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zeige immer wieder auf, dass bei ihm kein Denken eintritt, grundlegend demokratisch zu agieren, Meinungs- und Pressefreiheit sowie Versammlungsfreiheit zuzulassen. Auch die Justiz in seinem Land könne nicht nach staatsrechtlich-demokratischen Regeln arbeiten. „Deshalb wollen wir, die Senioren-Union Wülfrath, uns auch mit allen Mitteln dafür einsetzen, dass ein derartiger Mensch in unserem Vaterland nicht für sich werben kann“, wirbt Brühland um Unterstützung bei den Adressaten dafür, dass der geplante Auftritt von Erdogan von den Entscheidungsträgern im Landes- und Bundesvorstand der CDU unterbunden wird. „In unserem Land soll nicht erlaubt werden, dass Personen sich öffentlich dafür einsetzen, die Demokratie abzuschaffen und diese durch ein autokratisches System zu ersetzen. Wir müssen unser Land und die hier lebenden Menschen davor schützen“, argumentieren die Wülfrather Christdemokraten. HBA