So soll Neviges fit für die Zukunft werden
Das neue integrierte Handlungskonzept für den Stadtteil steht in den Startlöchern. Es zielt darauf ab, mehrere Bereiche der Altstadt zu stärken. Ein Nutzungskonzept fürs Schloss muss schon „zügig“ her.
Neviges. Am Anfang steht das integrierte Handlungskonzept. Wer keins hat, der geht auch bei möglichen Fördermitteln leer aus. Dass jedoch auch mit integriertem Handlungskonzept der große Geldfluss ausbleiben kann, zeigte sich 2010. Damals gab es schon einmal ein solches Papier für Neviges und zwei Jahre später das Konzept zur Entwicklung städtischer Liegenschaften.
Daraus erwuchsen zwar teils geförderte Projekte wie etwa die Sanierung der Kasematten, die Neugestaltung des Brunnenplatzes, die Sanierung der Fassade der Stadtkirche und die Entwicklung des Wohnbaugebiets für den Jahnsportplatz. Doch die ganzheitliche Neuaufstellung mit geförderten Mitteln blieb aus. Nicht weniger als das soll nun das Ziel des neuen Konzeptes sein, das am 17. Januar vom Bezirksausschuss Neviges und am 31. Januar vom Planungsausschuss auf den Weg gebracht wird.
Vorhandene Mängel — wie etwa der Strukturwandel im Einzelhandel, der Leerstand mehrerer Immobilien in der Innenstadt und die Zäsur zwischen Altstadt und Schloss Hardenberg durch die Bahnlinie — könnten laut Stadt zu einem „Trading-Down-Prozess“ führen. Bedeutet: Mehrere negative Entwicklungen bedingen sich gegenseitig.
Für die Lösung identifizierte das Planungsamt verschiedene Handlungsfelder. Eines ist etwa die Erarbeitung eines Nutzungskonzeptes für das Schloss Hardenberg. Obwohl die millionenschwere Förderzusage des Landes prinzipiell nutzungsunabhängig ist, macht die Stadt jetzt deutlich, dass es erforderlich sein wird, bestimmte bautechnische Details schon in Hinblick auf die Nutzung zu erarbeitet. „Daher ist es nun geboten, die Nutzungsfrage zügig zu klären“, heißt es in der Vorlage zum Ausschuss. Eine kleine Arbeitsgruppe, zu der auch der Förderverein des Schlosses einbezogen werden soll, wird das Thema aufarbeiten und der interfraktionellen Lenkungsgruppe Neviges vorstellen, in der jeweils ein Mitglied jeder Ratsfraktion sitzt.
Die weiteren Handlungsfelder deuten an, dass sich die Stadt viel vorgenommen hat: Wallfahrt, Tourismuskonzept, Ortsbild, Verkehr, Handel- und Gastronomie, Wohnflächen, Grünflächen und Infrastruktur sollen als Bausteine bearbeitet werden. Eine Gesamtkonzeption soll spätestens 2018 eine Beschlussfassung erlangt haben, wünscht sich die Verwaltung.
Als Ziel am Ende steht ein Entwicklungsszenario „Vielfältig aufgestellt in die Zukunft“. Die Stärkung der Altstadt als attraktiver Wohnort sowie die Herausstellung der Wallfahrt und des Tourismus führt dabei zu einer Belebung des Ortes. Im besten Fall gehe dies einher mit einem Rückgang der Leerstände, einer Steigerung der Aufenthaltsqualität und einem besseren Image des Stadtteils.