Wülfrath SPD fordert bessere Rad- und Fußwege sowie mehr Tempo-Begrenzungen

Wülfrath · Die Stadtverwaltung soll überprüfen, wie die Mobilität klimagerechter werden kann.

SPD-Fraktionsvorsitzender Manfred Hoffmann ist häufig mit dem E-Bike in Wülfrath unterwegs.

Foto: Andreas Reiter

Die SPD-Ratsfraktion möchte eine verkehrspolitische Wende einleiten: Unter der Überschrift „Klimagerechte Mobilität der Zukunft in Wülfrath“ möchten die Sozialdemokraten die Stadtverwaltung beauftragen, ein Konzept zu entwickeln, dass durch Vorrang und Verbesserungen für Radfahrer und Fußgänger dazu führt, die klimaschädlichen Kohlendioxi-Emissionen sowie weitere Luftverunreinigungen weiter zu reduzieren. Einen entsprechenden Antrag hat Manfred Hoffmann, Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten, jetzt für die nächste Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Mobilität und Digitalisierung (Dienstag, 8. Juni, 17 Uhr) gestellt.

„Die klimaschädlichen Belastungen unserer Umwelt durch CO2-Emissionen sind wissenschaftlich bewiesen und werden von ernst zu nehmenden Politikern nicht bezweifelt. Wenn Klimapolitik aber mehr als Symbolpolitik sein will, dann müssen auch Kommunen ihre Beiträge leisten. Etwa ein Fünftel der schädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland entstehen im Verkehr: 161 Millionen Tonnen CO2. Davon werden allein 149 Millionen Tonnen im Straßenverkehr emittiert. Bereits 7,5 Millionen Tonnen CO2 ließen sich vermeiden, wenn nur circa 30 Prozent der Kurzstrecken bis sechs Kilometer in den Innenstädten mit dem Fahrrad statt mit dem Auto gefahren würden“, führt Manfred Hoffmann unter Berufung auf die Vorlage Nr. 71/001/2021 des Kreies Mettmann aus.

Der Kohlendioxid--Ausstoß müsse somit gebremst und gemindert werden, wenn ein weiterer globaler Temperaturanstieg vermieden werden soll. „Nicht nur um der intergenerativen Gerechtigkeit Willen sind wir somit alle verpflichtet, den nachfolgenden Generationen eine gesunde Umwelt zu hinterlassen. Bekanntlich ist insbesondere der Individualverkehr für einen erheblichen Teil der CO2-Emissionen verantwortlich. Daher ist es auch in Wülfrath nicht nur wichtig, die Voraussetzungen zur verstärkten Nutzung von fußläufigen Verbindungen und Radwegen sowie eine Ausweitung des Bus- und Bahnangebotes langfristig zu verbessern. Vielmehr muss für eine klimagerechte Mobilität der Zukunft auch die Minderung von CO2-Emissionen und weiterer Luftschadstoffen durch weitere Geschwindigkeitsreduzierung im Wülfrather Stadtgebiet angestrebt werden“, so Hoffmann weitzer. Ein einfaches „Weiter so“ könne keine Lösung sein.

Folgende Maßnahmen sind nach Überzeugung der SPD im Hinblick auf ein zukunftstaugliches, gesamtstädtischen Verkehrskonzept auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen: Optimierung der Verkehrssicherheit und der Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrende, direkte sichere Radverbindungen aus den Quartieren in die Innenstadt, Einrichtung von mehr Tempo-30-Bereichen beziehungsweise Tempo-20-Zonen, Einführung eines Parkraum-Managements unter Einbindung des Einzelhandels im Gesamtkontext der Perspektivenwerkstatt, Verbesserung der verkehrlichen Radwegeanbindung an ein überörtliches, kreisweites Radwegenetz inklusive Radschnellwegen, Vorrang für Kreisverkehre unter Beachtung der Barrierefreiheit für den Fußverkehr.

Ziel all dieser Maßnahmen soll die Verbesserung des so genannten „Modal Splits“, also die Aufteilung der Verkehrsnachfrage auf verschiedene Verkehrsmittel, zugunsten von Fußgängern, Radfahrenden sowie Bus- und Bahnfahrenden sein.