Wülfrath Wülfrath gedenkt der Corona-Toten
Wülfrath · Der Bürgermeister ruft die Bürger dazu auf, am Sonntag kurz innezuhalten.
Bundesweit wehen in Gedenken an die bisher rund 80.000 zu beklagenden Corona-Toten in Deutschland am Sonntag, 18. April, die Flaggen auf Halbmast, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den morgigen Tag zum Gedenktag ausgerufen. Auch die Stadt Wülfrath wird sich an der Trauerbeflaggung beteiligen. Hier gab es bis gestern Mittag seit Ausbruch der Pandemie 51 Corrona-Tote zu beklagen.
Bürgermeister Rainer Ritsche ruft alle Wülfratherinnen und Wülfrather auf, morgen kurz innezuhalten. „Die Pandemie hat unser Land schwer erschüttert. Viele Opfer, die schwer leidend verstorben sind, hatten nicht die Möglichkeit, sich von ihren Angehörigen zu verabschieden. Diese fehlende Begleitung in den letzten, schwersten Stunden des Lebens ist für die Hinterbliebenen kaum zu ertragen. Mit dem Gedenktag wollen wir ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern setzen und den Angehörigen unser Mitgefühl aussprechen. Denn hinter jeder abstrakten Todes-Zahl steht ein konkretes, persönliches Schicksal“, so Rainer Ritsche.
Der Bürgermeister wird am heutigen Samstag auch zugegen sein, wenn Vertreter der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Wülfrath und von der Evangelischen Kirchengemeinde Düssel auf dem evangelischen Friedhof in der Stadtmitte einen Baum der Hoffnung pflanzen werden. Dieser soll an die Verstorbenen erinneren und gibt der christlichen Verheißung Ausdruck, dass es Hoffnung selbst über das Sterben hinaus gibt. Am Sonntag finden digitale Gedenkgottesdienste für die Opfer der Corona-Pandemie statt, außerdem werden die evangelischen Kirchen zum Gebet und für das Entzünden von Kerzen geöffnet sein.
Auch die Hospizgruppe Wülfrath e.V. unterstützt den bundesweiten Gedenktag. „Corona hat neben den Einschränkungen im täglichen Leben die Situation trauernder Angehöriger noch einmal zusätzlich erschwert“, sagt Beate Krüger. „Viele Menschen konnten vor allem im ersten Lockdown nicht bei ihren sterbenden Angehörigen sein. Beerdigungen finden häufig im kleinsten Kreis statt. Das tröstende Zusammensein danach ist auch kaum möglich, gleiches gilt für Besuche bei den Betroffenen. All das hinterlässt bei Trauernden unter Umständen tiefe Spuren“, so die Koordinatorin der Hospizgruppe.
„Wir halten es für sehr wichtig, dass der Bundespräsident mit dem Gedenktag die Aufmerksamkeit auf das Leid der Angehörigen lenkt, und unterstützen die Aktion gern. Denn wir sind nicht nur dafür da, schwerstkranken und sterbenden Menschen die letzte Zeit ihres Lebens ihren Vorstellungen entsprechend zu gestalten, genau hinzuhören und einfühlend zu begleiten. Wir sind ebenso für die Menschen da, die zurückbleiben und in ihrer Trauer Unterstützung suchen. Das gilt auch und erst recht in Zeiten der Corona-Pandemie“, erklärt Beate Krüger weiter.
Während zu Beginn der Pandemie im vergangenen Jahr auch die Trauerangebote von den Einschränkungen betroffen waren, bietet die Hospizgruppe Wülfrath für Betroffene jetzt Trauergespräche unter Beachtung der geltenden Corona-Schutzvorgaben an (Kontakt: Telefon 02058/ 898 79 50 oder mobil unter 0175/858 63 54).
„Sobald es wieder möglich ist, sich zu treffen, findet unser Trauercafé, wie gewohnt, an jedem vierten Sonntag im Monat statt. Wir informieren rechtzeitig darüber“, verspricht Krüger.