Spring: Anlieger erhebt Einspruch
Friedrich Ellsiepen ist nicht gegen die Pläne. Als einer der privaten Eigentümer der Flächen würde er nur gerne dazu gehört.
Wülfrath. Schöner, neuer Spring: eine Betonwand, aus der Wasser rinnt. Niedrige Büsche und Moose, die kaum Pflegebedarf auslösen. Schicke Leuchten, die Veränderung und Aufbruch signalisieren sollen. Eine neue Pflasterung, die Neu (das Einkaufszentrum) und Alt (die historische City) verbindet. Und das alles finanziert aus dem Konjunkturpaket II: 345 000 Euro, die die Stadtkasse nicht belasten.
Doch da ist jemand, der Wasser in den Wein schüttet. Und das aus gutem Grund: „Fast ein Drittel der Gehflächen des Springs sind im privaten Besitz“, sagt Friedrich Ellsiepen, Einzelhändler und Immobilienbesitzer am Spring, im Gespräch mit der WZ. Er hat Einspruch gegen das Verfahren eingelegt.
Es ist ein Lächeln der Verwunderung, das Ellsiepen in seinem Gesicht trägt. „Nicht, dass der Eindruck entsteht, ich wäre gegen Veränderung. Im Grunde kann auch gar nichts gegen eine Überplanung des Springs gesagt werden“, sagt er. Nein, er sei kein Verhinderer. Aber: Ihn ärgert es, dass er nur aus der Zeitung und in einer Sitzung von den Veränderungen erfahre, die offenbar längst beschlossene Sache seien. „Ohne, dass mit uns Betroffenen nur ein einziges Mal von Seiten der Stadtverwaltung gesprochen wurde“, so Ellsiepen.
Schließlich gehe es bei dem Vorhaben nicht nur um Umbauten vor der eigenen Haustür, sondern um Pläne, die auf seinem Grund und Boden umgesetzt werden sollen. Ellsiepen: „Muss ich da nicht gehört werden?“, fragt er und skizziert mit dem Finger auf einem Lageplan, der vor ihm auf den Tisch liegt die Flächen, die im Spring im Privatbesitz sind.
Ellsiepen hat zum Vorhaben mehrere Fragen. Ganz oben auf der Liste: „Kommen Kosten auf mich zu?“ Er erinnert sich noch allzu gut, dass den Durchgang von der Goethestraße zum Diek zwischen seinem Gebäude und der Kreissparkasse er selbst und das Bankhaus finanzieren mussten. Und was ist mit der Pflasterung? Wird unterschiedliches Material eingesetzt, „das vor den Geschäftseingängen vielleicht zu Stolperfallen führt? So etwas darf nicht sein“, sagt er. Auch der Neigungswinkel des Belags dürfe im Vergleich zum heutigen Niveau nicht verändert werden. Das seien Fragen, die ihm niemand bisher beantwortet habe. Friedrich Ellsiepen: „Es wirkt so, dass hier einfach Tatsachen geschafft werden sollen. Das führt nun zu Riesendiskussionen, die nicht nötig wären, hätte man mal vorher mit uns Eigentümern gesprochen.“
Ellsiepen hält eine Postkarte aus den 1970er-Jahren in der Hand. Sie zeigt einen lichten Spring mit Blick auf den Heumarkt. „Das, was die Planer heute wollen, nämlich auch eine optisch durchlässige Verbindung, das hatten wir doch schon. Weil die Pflanzkästen nicht gepflegt wurden und auf dem Heumarkt Bäume gepflanzt wurden, ist die Wirkung heute eine andere“, sagt er. Er lächelt wieder. Und wundert sich. Mal wieder.