Stadtwerke beteiligen sich an Baufirma
Die Stadttochter übernimmt 49 Prozent der insolventen Waldhoff GmbH. Kleinere Tiefbauarbeiten sollen so schneller erledigt werden können. 15 Stellen werden gesichert.
Velbert. Die Velberter Stadtwerke steigen mit 49 Prozent in die insolvente Velberter Waldhoff Bauunternehmung GmbH ein. 15 Mitarbeiter können laut Stadtwerkechef Heinz-Werner Thissen durch die Beteiligung der Stadttochter vor der Arbeitslosigkeit gerettet werden.
Nachdem der Aufsichtsrat der Stadtwerke und die Beteiligungsverwaltungsgesellschaft der Stadt dem Geschäft zugestimmt hatten, hat inzwischen auch die Kommunalaufsicht grünes Licht gegeben.
Heute sind der Geschäftsführer des Tiefbauunternehmens und Stadtwerkechef Heinz-Werner Thissen beim Notar, um die städtische Beteiligung zu besiegeln und damit den Weg für die Gründung eines neuen Unternehmens frei zu machen. „Damit gehen wir dann noch in diesem Monat an den Start“, sagt Thissen.
Die Mitarbeiter der Firma sollen als „schnelle Eingreiftruppe“ der Stadtwerke eingesetzt werden, wenn beispielsweise Pflaster- oder Abbrucharbeiten ausgeführt werden müssen. „Es werden kleinere Arbeiten sein. Aber davon haben wir ja auch genug“, sagt Thissen.
Die Stadt will mit ihrer Firmenbeteiligung keineswegs in Konkurrenz zu anderen Unternehmen treten, betont der Stadtwerkechef. „Arbeiten mit einem Kostenvolumen von 50 000 Euro und mehr werden auch weiterhin ausgeschrieben“, sagt er. Da ist die Geschäftsführung an einen Beschluss des Aufsichtsrats gebunden.
Zudem werden die Stadtwerke nach wie vor andere Tiefbaufirmen anschreiben und von ihnen Stammangebote für immer wiederkehrende Arbeiten wie die Erneuerung von Hausanschlüssen einholen. „Aber es gibt ja immer weniger Tiefbauer“, sagt Thissen.
Weil die Stadtwerke Tiebbaufirmen nicht nur schnell, sondern auch flexibel einsetzen müssen, reifte der Gedanke, ein eigenes Unternehmen zu gründen oder sich an einer Firma zu beteiligen.
Zudem erhofft sich Thissen eine höhere Kundenbindung und -zufriedenheit mit der neuen Firma, die ein verlässlicher Partner der Stadtwerke werden soll. Aber die Stadtwerke wollen mit dem neu gegründeten Unternehmen auch Geld verdienen: „Natürlich wollen wir Gewinne einfahren.“
In das Geschäft investieren die Stadtwerke rund 30 000 Euro. „Wir beteiligen uns zu 49 Prozent an den Kosten für die Einbringung der Kapitalanlage für die neue Firma und zahlen die Notar- und Amtsgerichtskosten für die Eintragung ins Handelsregister“, sagt Thissen.