Wülfrath Für einen gesunden Geist
Wülfrath · Mike Kobrig gibt Kurse in Taiji und Qi-Gong – er fördert in seinen Trainingseinheiten nicht nur die körperliche Fitness.
2014 hat Mike Kobrig den Verein Taiji Kobrig in Wülfrath gegründet. Schon vorher war der Taiji- und Qi-Gong-Lehrer in verschiedenen Fitnessstudios als Dozent unterwegs. Auch in Velbert hat der gebürtig aus Neviges stammende Sportler bereits ein eigenes Taiji-Studio besessen. Mit dem Umzug in die Kalkstadt war die Idee für einem eigenen Verein geboren, der bis heute noch immer einige Mitglieder zählt. Schwierig war es für Mike Kobrig besonders in der Corona-Zeit. „Eigentlich gebe ich in verschiedenen Fitnessstudios Unterricht, trainiere mit den Mitgliedern und bin Rettungsschwimmer. Mit Ausbruch der Pandemie waren diese Jobs für mich erst einmal nicht mehr möglich. Seitdem arbeite ich hauptberuflich für einen Dienstleister bei der Landesbank und vergebe Corona-Hilfen an Unternehmen“, erklärt der durch und durch sportversierte 45-Jährige.
Mit sinkenden Inzidenzzahlen ist aber auch die Aufnahme der Trainingseinheiten wieder möglich. Verhalten sind allerdings die Zahlen der neuen Vertragsabschlüsse. „Die Menschen wollen sich in der aktuellen Zeit nicht für eine lange Zeit binden. Das ist völlig nachvollziehbar“, zeigt Mike Kobrig Verständnis. Sorgen um die Zukunft seines Vereins macht er sich aber trotzdem. „Ich würde mich freuen, wenn der Verein noch weiter wächst, anstatt dass die Zahlen sinken“, erklärt der Trainier sein Ziel für die nähere Zukunft.
Aktuell können nur Erwachsenengruppen in der Halle an der Mettmanner Straße 169 trainieren. Kindergruppen sind derzeit nicht in Planung. Ausschließen möchte Mike Kobrig aber nicht, dass es auch irgendwann einmal Unterrichtsangebote für Kids geben wird.
Zweimal in der Woche (donnerstags und sonntags) bietet Mike Kobrig für 90 Minuten eine Mischung aus der klassischen Taiji-Lehre in Kombination mit Qi-Gong-Meditationselementen an. Obwohl es sich bei den Übungen um Kampfsport handelt, setzt der Wahl-Wülfrather den Fokus mehr auf die mentale und geistige Kultivierung. „Ich möchte, dass die Teilnehmer lernen, dass sie sich nicht von ihren Gedanken bestimmen lassen, sondern dass wir unsere Gedanken bestimmen“, erklärt er in einfachen Worten seine Arbeit. Um die Lehren unterrichten zu können, hat Mike Kobrig jahrelange Fort- und Weiterbildungen absolviert. „Bereits mit 14 Jahren fing ich mit Karate an. Mit 21 Jahren bin ich zu Kung-Fu übergegangen“, erinnert sich der Sportler, der zwischenzeitlich sogar von Großmeistern in China trainiert wurde.
Neben der geistigen Ausrichtung kommt die körperliche Fitness in den Trainingskursen aber nicht zu kurz. „Man entwickelt gewaltige Kräfte. Ich kann einen ausgewachsenen Mann rund einen Meter weit werfen. Das geschieht nur durch Ausrichtung und Schwerpunktverlagerung. Das ist schon spannend“, versichert der Vereinsgründer, der über diese Kampfsportmethoden auch mit seinen Mitgliedern spricht.
In den Lockdown-Phasen hat der Dozent auch über das Internet Unterrichtseinheiten angeboten. Leicht war das am Anfang nicht. „Ich musste erst einmal überprüfen, wie ich mich richtig ausrichte, damit mich die Teilnehmer auch sehen können. In der Sporthalle an der Mettmanner Straße gab es zudem keinen guten Internet-Zugang, sodass ich von Zuhause, aus dem Wohnzimmer heraus, arbeiten musste“, so Kobrig. Mit etwas Übung ist dieses Angebot aber immer weiter gewachsen. „Und auch die Teilnehmer sind dabei geblieben“, ergänzt der Trainer, der trotzdem lieber den persönlichen Kontakt mit seinen Teilnehmern priorisiert.
Interessierte können übrigens jederzeit an einem kostenfreien Probetraining teilnehmen. „Man muss sich nur an die jeweiligen Corona-Verodnungen halten“, ergänzt der Sportler abschließend.