Tönisheider Schützen: Beim 62. Schuss trifft Anne Laubeck
Vereine: Der Schützenverein „Kleine Schweiz“ lud die Ex-Königinnen ein.
Tönisheide. Jubiläum für die Ex-Königinnen des Schützenvereins "Kleine Schweiz": Zum 25. Mal haben sie jetzt den seinerzeit von Hajo Wagner gestifteten Pokal der ehemaligen Regentinnen ausgeschossen. Mit dem 62.Schuss, abgegeben von Anne Laubeck, fiel der Vogel von der Stange.
Lag es am ungünstigen Termin zu Ferienbeginn? Von 22 Damen, die um die Schale schießen könnten, waren in diesem Jahr lediglich acht erschienen. Weil vier aus gesundheitlichen Gründen nur zuschauen wollen, reduzierte sich das Feld auf übersichtliche vier: Heike Ellsiepen, Frauke Joram, Anne Laubeck und Anne Sosnierz legten schließlich mit dem Luftgewehr an. Zuvor erläuterte Vorsitzender Gerald Overbeck, dass die teilnehmenden Ex-Königinnen als Partnerinnen der Schützenkönige an den Start gehen.
Daneben gibt es nämlich - Besonderheit in Tönisheide - auch Damen, die den Titel beim Königsschießen selber erworben haben. Ihr Partner wird jedoch nicht König, sondern "nur" Prinzgemahl, und sie nehmen später am Wettbewerb der Ex-Könige teil. Vier Damen des Vereins dürfen sogar um beide Pokale schießen - zum Beispiel Doris Jäger, die 1992 selber den Königstitel errang, während ihr Mann Lothar dreimal Schützenkönig war.
Die Tönisheiderin schaut dieses Jahr nur zu, wie das Damenquartett auf den zehn Meter entfernten Vogel anlegt. Der misst nur etwa 85 Millimeter im Quadrat und steht auf einer 18 Millimeter breiten und fast ebenso dicken Holzleiste. Diese Leiste gilt es, Schuss um Schuss zu zerlegen, bis das hölzerne Federvieh zu Boden geht. Schüsse auf den Vogel selbst sind nicht nur verpönt, sondern auch teuer - sie schlagen mit einem Euro Strafe zu Buche.
Reihum legen die Damen an, und fast jedes Mal fliegen Späne aus der Leiste: "Wir hatten den Vogel schon mal nach dem 30. Schuss unten", weiß Schießwart Hans-Willi "Jogi" Joram. Doch dieses Mal ist das Vieh zäh. Für die Schützinnen ist es auch ein Wettkampf zwischen Dorf mit Laubeck und Sosnierz auf der einen und Wimmersberg mit Ellsiepen und Joram auf der anderen Seite. Ein heftiges Zittern durchfährt den Vogel, als Frauke Joram Schuss Nummer 57 abgibt, doch erst fünf Diabolos später ist es schließlich Anne Laubeck, die den "Pott" ins Dorf holt.