Und wer macht nun den ganzen Dreck weg?
Nach dem Ausfall des Dreck-weg-Tags: Der Bauhof entfernt wilde Müllkippen. Und: Wülfrath pro wundert sich über die Absage.
Wülfrath. 500 Anmeldungen: In großer Zahl hätten die Wülfrather ihr Städtchen am Wochenende frühlingsfein gemacht. Hätten. . . Aus Witterungsgründen sah sich die Stadt aber gezwungen, den Dreck-weg-Tag abzusagen. Eine Entscheidung, die nicht überall auf Verständnis gestoßen ist.
Mit Verwunderung reagiert zum Beispiel der Vorstand von Wülfrath pro, Christian Campe, auf den Ausfall: „In den letzten beiden Jahren hat Wülfrath pro die Organisation des Dreck-Weg-Tages aus unterschiedlichen Gründen übernommen, da dieser sonst ausgefallen wäre“, sagt er.
Nun habe die Verwaltung wieder erreicht, die Durchführung zu übernehmen, „und hat es geschafft, diesen Tag ausfallen zu lassen. Das kann ich nicht verstehen. Witterungsverhältnisse? Wir hatten Sonnenschein!“ Was Campe außerdem ärgert: „Warum gab es keinen Plan B, keinen Ausweichtermin? Dass unsere Stadt leider wieder eine Grundreinigung benötigt, steht doch auch außer Frage.“
An vielen Stellen — auch in bester Innenstadtlage — ist Dreck zu entdecken. Die Sitzecke an der alten Post an der Bahnhofstraße ist mit Unrat verschmuddelt. An den begrünten Straßenrändern liegt Verpackungsmüll in rauen Mengen. Auf der Tangente Mettmanner Straße sind — offenbar von den Fußgängerbrücken hinabgeworfen — dutzendweise rote Hundekotbeutel.
Ulrike Eberle, die den City-Putz für die Stadt organisiert, kann den Unmut verstehen. „Aber die Aussichten waren nicht ermutigend. Da mussten wir reagieren.“ Da in diesem Jahr die Osterferien sehr früh liegen, „konnten wir keinen Ersatztermin mehr finden“, sagt Eberle.
Bei ihr haben sich inzwischen zwei Wülfrather gemeldet, die trotz der Absage die Bereiche, für die sie sich eingetragen hatten, säubern wollen. „In der Gemeinschaftsaktion wären sie versichert gewesen, jetzt ist das eine Privatangelegenheit“, sagt sie.
Verstärkt im Einsatz — im Rahmen der personellen Möglichkeiten — ist der Baubetriebshof. „In dieser Woche werden unter anderem die wilden Müllkippen im Stadtgebiet beseitigt, die uns von Wülfrathern gemeldet wurden“, sagt Eberle.
Mehr denn je sind aus ihrer Sicht aber auch der Kreis und das Land gefragt. „Beide haben auch vom Dreck-weg-Tag profitiert, weil die Bürger besonders die Straßenränder gereinigt haben. Das müssen nun Land und Kreis an ihren Straßen selbst übernehmen.“
In diesen Tagen geht aus dem Rathaus Post an die Sponsoren der Aktion. Eberle: „Die Materialien, die wir schon gekauft haben, werden wir dann beim Dreck-weg-Tag 2014 benutzen. Das Geld wird auf einem Sonderkonto hinterlegt.“