Velbert Klinik für Gefäßchirurgie öffnet ihre Türen

Velbert · Auf den samstäglichen Gefäß-Tag am Helios Klinikum folgt am Dienstag das Medizinforum zum Thema Darmkrebs.

Das Team der Velberter Klinik für Gefäßchirurgie stellt sich am Samstag vor.

Foto: Helios Klinikum Niederberg/Michael Mutzberg

Durchblutungsstörungen in den Beinen kommen häufig vor. Das Risiko steigt mit zunehmendem Lebensalter. Sie gehören zu den typischen Zivilisationskrankheiten und werden durch hohen Blutdruck, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und vor allem durch das Rauchen begünstigt.

Betroffene klagen über Schmerzen in den Beinen, die beim Gehen auftreten, sodass immer wieder Pausen eingelegt werden müssen. Ursache sind Kalkablagerungen, die die Schlagadern verstopfen- die sogenannte arterielle Verschlusskrankheit.

Am Samstag, 5. November macht die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie bundesweit mit Aktionen auf diese Erkrankung aufmerksam. Auch die Klinik für Gefäßchirurgie am Helios Klinikum Niederberg nimmt an diesem Aktionstag teil und lädt an die Robert-Koch-Straße ein, um verstärkt über Gefäßverkalkungen zu informiere, einen Blick in das Katheterlabor zu gewähren und am Modell selbst einmal Hand anzulegen, wenn eine Engstelle aufgeweitet oder ein Stent eingebracht werden soll.

Demonstration am Modell
im Katheterlabor

Beim Gefäß-Tag öffnet um 14 Uhr die Klinik für Gefäßchirurgie am Helios Klinikum Niederberg die Türen für alle Interessierten. Auch für ihr leibliches Wohl wird gesorgt. Nach der Begrüßung beginnt um 14.15 Uhr der einführende Vortrag „Rohr frei!“, die Demonstration am Modell im Katheterlabor startet um 15 Uhr, jene zu Gefäßen im Ultraschall um 15.45 Uhr. Da die Plätze für die Teilnahme begrenzt sind, wird um eine telefonische Anmeldung gebeten (siehe Kasten).

Gleiches gilt auch für das nächste Medizinforum am Klinikum, das am Dienstag, 8. November, ab 18 Uhr dem Thema „Darmkrebs – Wie erkennt und wie behandelt man ihn?“ gewidmet ist. Es referiert Dr. Alexis Müller-Marbach, der Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie.

„Beim Darmkrebs entstehen aus gutartigen Polypen im Dick- und Mastdarm bösartige Tumore, deren Zellen sich unkontrollierbar weiter vermehren. Eindeutige Symptome wie Verdauungsprobleme, Schmerzen oder sichtbares Blut im Stuhl treten in den meisten Fällen erst auf, wenn sich die bösartige Wucherung bereits ausgebreitet hat“, erklärt der Experte Müller-Marbach. Die einzige Heilungschance besteht nach wie vor in einer Operation, die unter Umständen von einer Chemo- oder Strahlentherapie begleitet wird. Auch bei dieser Erkrankung gilt: Je früher sie entdeckt und behandelt wird, desto höher sind die Heilungschancen.

Jährlich erkranken rund 63 000 Menschen an Darmkrebs

Pro Jahr erkranken in Deutschland etwa 29 500 Frauen und 33 500 Männer an Darmkrebs, womit dieser als zweithäufigste Krebserkrankung zählt. Er gehört dabei zu den am besten erforschten Krebsarten, dennoch versterben pro Jahr mehr als 200 000 Menschen an den Folgen dieser Erkrankung. Oftmals befinden sich die Betroffenen zum Zeitpunkt der Erkrankung bereits in einem Alter von mehr als 70 Jahren, wobei das Risiko bei Männern deutlich höher ist als bei Frauen.

Zur Früherkennung haben sich zwei Methoden besonders bewährt: der Test auf verstecktes Blut im Stuhl (Hämocculttest) und die Darmspiegelung (Koloskopie). Die bösartigen Tumore sind nicht so stabil wie gesundes Gewebe, weshalb sie öfter bluten. Im frühen Stadium einer Darmkrebserkrankung sind die Mengen des abgesonderten Blutes so gering, dass sie mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind. Mithilfe des Hämocculttests können diese geringen Mengen bereits nachgewiesen werden. Diese Untersuchung sollte ab einem Alter von 50 Jahren einmal jährlich durchgeführt werden. Die Kosten übernimmt dabei die Krankenkasse.

Ein positiver Test bedeutet aber nicht unbedingt Darmkrebs. In diesem Fall ist eine Darmspiegelung notwendig, um die genaue Ursache abzuklären.

„Auch bei Frauen sollte eine Darmspiegelung ab dem 55 Lebensjahr einmal durchgeführt werden. Bei Männern wird diese aufgrund des erhöhten Risikos für Darmkrebs seit 2019 bereits ab einem Alter von 50 Jahren übernommen.“, erklärt Dr. Alexis Müller-Marbach weiter. Bei unauffälligem Befund wird dann eine zweite Darmspiegelung nach zehn Jahren empfohlen. Bei auffälligen Befunden wie zum Beispiel nach Abtragung von Polypen sind Kontrollen in kürzeren Abständen erforderlich.