Alkoholaufklärung an der Gesamtschule Velbert-Mitte Schülerin möchte lieber bei Orangensaft bleiben
Velbert · Alkoholaufklärung an der Gesamtschule Velbert-Mitte
„Wir verteufeln den Alkohol nicht, sondern wir klären auf und geben Informationen, damit die Schüler wissen, worauf sie sich einlassen, wenn sie Alkohol konsumieren“, beschreibt Maria Locher, Sozialsozialarbeiterin an der Gesamtschule Velbert-Mitte den schulischen Umgang mit der Droge. Der ALK-Parcours der Landesfachstelle Prävention machte jetzt dort Station, unterstützt durch die erzieherische Jugendstelle der Stadt Velbert und der Fachstelle Sucht der Bergischen Diakonie.
Durch ein witzig gemachtes Filmchen erfahren die 13- bis 15-Jährigen, warum ihnen im Supermarkt nichts Hochprozentiges verkauft wird: Den Kassierern droht bei der Abgabe an Jugendliche ein hohes Bußgeld. Dazu kommen auf die Teenager oft ungeahnte rechtliche Konsequenzen zu, wenn sie unter Alkoholeinfluss übermütig werden. Alkohol ist nicht gesund: An einem Torso zeigen Saskia Kathagen von der Gingko-Stiftung Prävention und der Schulsozialpädagoge Tim Heubgen, wie der Stoff einzelne Organe schädigt. Der Rausch verändert das Verhalten, besonders wenn es ums Flirten geht. Die Schüler schreiben auf, was sie dabei bewegt. Mit Rauschbrillen erfahren die Achtklässler ziemlich realistisch, wie Alkohol die Körperbeherrschung verändert. Antonio fällt es auf einmal schwer, einen Ball zu fangen, wenn die Brille einen Alkoholgehalt von 0,8 Promille im Blut simuliert. Der Versuch, einen Parcours mit Fußspuren nachzulaufen, wollte nicht so recht klappen: „Ich wäre beinahe lang hingefallen“, so der Schüler, der bei weitem nicht der Einzige war, der merkte, wie sich Bewegungsabläufe verändern. Eni hatte neben der Brille zusätzlich Gewichtsmanschetten an den Händen. „Da musste ich gut koordinieren, alles ist ganz anders“, so die 14-Jährige, die bei einer Familienfeier mal aus einem Sektglas genippt hatte: „Das war sehr bitter, es hat mir nicht geschmeckt. Auch Wein hat nicht so richtig geschmeckt, da bleibe ich lieber bei Orangensaft.“