Wasserwelt - Übernahme durch Stadtwerke wird Thema

Der Finanzausschuss beschließt außerdem neue Öffnungszeiten und Eintrittspreise.

Wülfrath. Können die Stadtwerke Wülfrath die Wasserwelt übernehmen? Kämmerer Reiner Ritsche schließt das nicht mehr aus. Im Finanzausschuss kündigte er an, dass diese Möglichkeit im kommenden Jahr sehr detailliert geprüft werden soll. Dafür sollen im Haushaltsplan 25000 Euro bereitgestellt werden.

Nachdem Martin Sträßer (CDU) vor einigen Wochen in der WZ gelesen hatte, dass in Haan ein städtisches Hallenbad in die Trägerschaft der örtlichen Stadtwerke übergehen soll, bat er die Verwaltung um eine neuerliche Überprüfung dieser Angelegenheit.

Bisher - so auch noch Anfang November - hatte die Stadt ein solches Ansinnen abschlägig beschieden. Ein steuerlicher Querverbund, der die Voraussetzung für eine Übergabe wäre, sei nicht darstellbar.

Diese Auffassung hat sich offenbar geändert. "Wir möchten intensiver in die Gespräch gehen", sagte Ritsche. Er sei sich sicher, dass der Konzern Stadt Wülfrath von einer Übergabe des Hallenbades profitieren werde.

"Gelingt die Übertragung an die Stadtwerke, haben wir die 25000Euro ganz schnell wieder drin", sagte er.

Die Fraktionen billigten dieses Vorgehen ohne Widerspruch. Axel Effert (CDU) regte zudem an zu prüfen, inwiefern ein Wärme- oder Heizungsverbund zwischen Wasserwelt und dem geplanten Einkaufszentrum hergestellt werden könnte.

Mit breiter Mehrheit hat der Finanzausschuss neue Öffnungszeiten beschlossen. Diese sehen unter anderem eine Schließung der Sauna am Sonntag vor. In diesem Zusammenhang schlug Wolfgang Peetz (WG) eine neue Umfrage vor, die nicht nur die Besucher von Bad und Sauna erfassen soll.

"Wir müssen auch die Bedürfnisse der Leute abfragen, die die Wasserwelt heute nicht nutzen", sagte er und erntete dafür unter anderem Zustimmung aus der Union. Bei der Umfrage, regte Sträßer an, sollte auch ermittelt werden, welche Sonderaktionen sich die Wülfrather für ihr Bad wünschen.

Verabschiedet hat der Ausschuss ferner eine neue Eintrittspreisstruktur, die der Wasserwelt rund 22000 Euro Mehreinnahmen ab 2011 bescheren soll. Damit würde der Kostendeckungsgrad von jetzt unter 30 Prozent auf etwas mehr als 31 Prozent erhöht.

Der Eintritt für Kinder und Jugendliche bleibt dabei, wie von der WG beantragt von von SPD und DLW unterstützt, stabil. Erwachsene müssen 50Cent mehr zahlen: vier Euro. Einen Frühschwimmertarif (jetzt drei Euro) wird es nicht mehr geben.

45000 zahlende Besucher hatte die Wasserwelt 2009. Der Zuschussbedarf liegt bei etwa 450000 Euro. "Damit wird jeder Besucher mit zehn Euro aus dem Haushalt subventioniert", rechnete Ritsche vor. Frank Homberg (DLW) befürchtete, dass die höheren Eintrittsgelder zu einem Rückgang der Besucherzahlen führen würden. "Das müssen wir kontrollieren", forderte er.