Weihbischof lernt Jugendliche kennen
Firmlinge aus dem Kreis Mettmann waren im Mariendom zu Besuch. Unter anderem tauschten sie sich mit Weihbischof Dominikus Schwaderlapp aus.
Neviges. Anlässlich des sechsten „firmday“ lernten angehende Firmlingen aus dem Kreis Mettmann den Dom aus einer ganz anderen Perspektive kennen. Unter dem Motto „Dem Geist Raum geben“ legten sich die Jugendlichen unweit des Altars rücklings auf Decken und Fellen und ließen ihre Augen unter dem Dach schweifen. „Das ist alles so groß, ganz anders als bei uns in Haan“, staunte Nina Ackermann. Freundin Ann-Christin Beyer war tief beeindruckt: „Das ist gigantisch, das hat nichts mit einer traditionellen Kirche zu tun.“ Joana Raven fand den Kirchenraum einfach nur „cool“.
Die Meinungen über den Dom sind heute noch so verschieden wir vor 50 Jahren. „Ein hässlicher Betonklotz, da gibt es deutlich schönere Kirchen“, lehnt Malte Preising aus Mettmann die ungewöhnliche Architektur ab. Auf Niklas Laube wirkte der Mariendom von der Größe her wie der Kölner Dom. Simon Erkens fielen bei der Erkundung des Daches die kleinen Fenster dort auf: „Wie werden die bloß gereinigt?“, fragte er sich.
Neben dem Dom wurden gruppenweise weitere drei Stationen abgelaufen. Im Pfarrsaal der „Glocke“ gab es Filme und Musikvideos, in den der Glaube und der Heilige Geist eine Rolle spielen. Weil die Pfarrkirche wegen anderer Gottesdienste nicht zu Verfügung stand, stellte die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde ihre Stadtkirche zur Verfügung, wo die Franziskanerbrüder Jakobus und Dietmar ihre Gründe darlegten, warum sie dem Orden beitraten.
Zu „geistreichen“ Gesprächen hatte Weihbischof Dominikus Schwaderlapp die Teenager in den Pilgersaal eingeladen. „Mir ist es ein Anliegen, dass ich die Jugendlichen kennenlerne und dass die Jugendlichen mich kennenlernen. Es ist wichtig, dass man Nähe gewinnt und sich nicht erst bei der Firmung zum ersten Mal begegnet“, sagt der Bischofsvikar für den nördlichen Bereich den Kölner Erzbistums.
Der Würdenträger gab sich ganz locker, hockte sich in seiner Soutane auf den Boden, angelehnt an eine Säule, und plauderte locker mit den jungen Damen und Herren, die ihn mit vielen Fragen löcherten und zum Beispiel wissen wollten, was denn der promovierte Theologe so für ein Schüler war. „Ich war Klassensprecher, vielleicht auch mal der Klassenclown, ein Streber war ich gewiss nicht. Vor allem habe ich die Geselligkeit in der Schule geschätzt.“
Ferner wollten die Jugendlichen wissen, was ein Weihbischof in seiner Freizeit macht. „Joggen, Fahrrad fahren, wandern und Zeit mit der Familie verbringen, ich habe viele Neffen und Nichten.“
Seine jungen Zuhörer lud er ein, mit ihm in Kontakt zu bleiben: „Ich bin über Instagram immer erreichbar.“ Zu Schluss zog der Weihbischof eine positive Bilanz dieses sechsten firmday: „Die Stimmung war entspannt, ich habe interessierte und freundliche Jugendliche kennengelernt.“