Velbert Weiterer Rettungswagen in Dienst gestellt

Velbert · Die Stadt reagiert mit der Anschaffung auf das deutlich gestiegene Einsatzaufkommen.

Sie freuen sich über einen vierten, zusätzlichen Rettungswagen für die Stadt Velbert: Arne Köster (v.l.), Dirk Lukrafka, Marcel Gramer, Frank Kapuczinski und Sozialdezernent Gerno Böll.

Foto: Ulrich bangert/Ulrich Bangert

An der Hauptfeuer- und Rettungswache ist seit Monatsbeginn ein zusätzlicher, vierter Rettungswagen im Einsatz, der die Versorgung in Velbert verbessert. „Wenn das Nevigeser Fahrzeug im Einsatz ist, kann der Wagen aus Mitte sofort einspringen“, beschreibt Arne Köster, Ärztlicher Leiter für den Rettungsdienst im Kreis Mettmann, den Zweck der 220 000 Euro teuren Investition. Die Stadt erfüllt damit den Rettungsdienstbedarfsplan, der einen weiteren Rettungswagen vorsieht, der bei Bedarf auch in den Nachbarstädten Wülfrath und Heiligenhaus zum Einsatz kommt.

Die Velberter Feuerwehr kommt mit der Neuanschaffung dem deutlich gestiegenen Einsatzaufkommen nach: „Wir haben einen Zuwachs von zehn Prozent im Jahr – so schnell kann man die Leute nicht ausbilden, auf dem Markt gibt es keine Notfallsanitäter“, schildert Rettungsdienstleiter Marcel Gramer die angespannte Situation. Darum wurden bei der Velberter Feuerwehr Mitarbeiter entsprechend ausgebildet. „Das dauert drei Jahre und kann bis zu 70 000 Euro kosten“, so der kommissarische Feuerwehrchef Frank Kapuczinski. Das Geld dafür bringt zu Erleichterung von Bürgermeister Dirk Lukrafka nicht die Stadt, sondern die Krankenkassen auf. „Da gab es zuvor juristische Auseinandersetzungen.“ Die Versicherungen sind es auch, die den Rettungsdienst über Gebühren mitfinanzieren. „Die Gebühren sind innerhalb der Städte verschieden, je nach dem, wie die Voraussetzungen vor Ort sind, da spielen viele Faktoren eine Rolle, zum Beispiel die Gebäudeausstattung“, gibt Notarzt Köster einen Einblick in eine komplizierte Struktur. Der Patient kann wie auf einer Intensivstation nach einem Unfall, Herzinfarkt, Hirnschlag oder anderen Notfällen versorgt werden.

„Ein Velberter Rettungswagen ist am Tag 200 bis 400 Kilometer unterwegs“, hat Gramer festgestellt. „Nach spätestens sieben Jahren muss ein Neuer her, dann sind die durch“, so Kapuczinski, der weiß dass die Autos stark beansprucht werden: „Die Wagen fahren ständig mit hohen Drehzahlen raus.“ Die Velberter Feuerwehr hat rund um die Uhr vier Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug im Dienst. Durch Personalstellung vom DRK Wülfrath werden zusätzlich ein Krankentransportwagen im 24-Stunden-Dienst und ein Krankentransportwagen im Elf-Stunden-Tagesdienst besetzt. Zudem stehen in Velbert zwei Reserve-Rettungswagen, die an andere Kreisstädte ausgeliehen werden. „Das kann schnell passieren. Da muss nicht der Motor kaputt gehen, da genügt schon eine gründliche Reinigung nach einer Infektionsfahrt“, so die Praktiker.