Woche der Wiederbelebung: „Prüfen, rufen, drücken” in Notfällen Ersthelfer sind Lebensretter

Wülfrath. · Bundesweit fand in der vergangenen Woche die „Woche der Wiederbelebung“ statt. Auch in Wülfrath haben sich das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und der Rettungsdienst der Stadt Wülfrath an der Aktion beteiligt und einen gemeinsamen Stand in der Innenstadt initiiert.

Heiko Dietrich vom DLRG, Lukas Mutzberg vom DRK und Marc Friedrich vom Rettungsdienst der Stadt Wülfrath (v.links) klären gemeinsam zum Tag der Wiederbelebung auf.

Foto: Tanja Bamme

Zentral auf dem Vorhof der Kreissparkasse Düsseldorf standen die Fachleute für Gespräche zur Verfügung, gaben aber auch hilfreiche Tipps und Informationen rund um das Thema Ersthelfer. „Das größte Problem ist die Angst der Menschen, etwas bei der Ersthilfe falsch zu machen“, ist sich Marc Friedrich, Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Wülfrath sicher. „Dabei kann man nichts falsch machen, der Mensch ist schließlich schon tot.“ Verwerflicher, so das Team der Fachleute, sei gar keine Rettung. „Selbst wenn man bei dem Versuch der Druckmassage eine Rippe bricht, kann man mit einer gebrochenen Rippe weiterleben. Nicht mit einem Herzstillstand“, sagt Marc Friedrich.

Aufgrund der Corona-Pandemie hat sich im Bereich Erste Hilfe eine Änderung eingestellt. Wurde zuvor zunächst 30 Mal die Herzdruckmassage ausgeführt und danach zwei Mal beatmet, ist man von der Beatmung vorerst komplett abgewichen. „Im Blutkreislauf befindet sich Sauerstoff, der durch den Herzschlag durch den Körper transportiert wird. Wenn das Gehirn drei bis vier Minuten nicht mit Sauerstoff versorgt ist, kann es bereits zum Absterben von Hirnzellen kommen“, ergänzt Marc Friedrich, der somit nochmal die Notwendigkeit von Helfern am Einsatzort verdeutlicht.

„Ein Krankenwagen benötigt im Durchschnitt acht Minuten bis zum Unfallort. Da können schon neurologische Schäden entstanden sein.“ Am Aktionstand konnten die Besucher sogar persönlich aktiv werden, an Puppen Herzdruckmassage und die stabile Seitenlage üben. Des Weiteren stand ein Krankentransportwagen zur Verfügung, um die Versorgung in diesem Wagen zu verdeutlichen.

Als Neuerung konnten die Kooperationspartner die sogenannte Notfalldose vorstellen. Eigentlich sollte diese Dose bereits im Zuge des Blaulichttages verteilt werden, der coronabedingt in diesem Jahr ausfallen musste. „Durch Sponsorengelder haben wir 290 Dosen für die Stadt Wülfrath anschaffen können, die wir heute erstmalig verteilen“, erklärt Heiko Dietrich vom DLRG. Der Grundgedanke der grün-weißen Dose ist denkbar einfach. Darin enthalten ist ein Dokumentationsbogen, der auf alle lebensnotwendigen Informationen (beispielsweise Medikamente, Kontaktpersonen, Hausarzt) eingeht. Die Dose soll zentral im Kühlschrank gelagert werden. „Denn ein Kühlschrank hat jede Person zuhause“, ist sich Lukas Mutzberg vom DRK sicher. Ein Aufkleber soll die Einsatzkräfte zudem über eine solche Dose informieren. Er soll direkt an der Eingangstür angebracht werden.

Seit 2015 werden die Notfalldosen bundesweit von Städten und Hilfsorganisationen eingeführt. Bei Bedarf kann man sich mit dem DLRG, dem DRK oder auch dem Rettungsdienst der Stadt Wülfrath in Verbindung setzen.