Wülfrath Kampf gegen die Benachteiligung von Frauen

Wülfrath · In und um St. Maximin wurde der zehnte Weltmädchentag gefeiert – zum zweiten Mal in der Kalkstadt.

Kinga Varga (Pastoralreferentin von St. Maximin), Brigitte Jarisch (Plan International), der stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Preuß, Anja Wolff (Plan International) und Gleichstellungsbeauftragte Franca Calvano waren beim Weltmädchentag mit von der Partie.

„In den Vorjahren war es so, dass historische Gebäude in Pink angestrahlt wurden, um auf die Rechte von Mädchen weltweit aufmerksam zu machen. So wie wir dies auch mit der Kirche St. Maximin im vergangenen Jahr getan haben, was großartig aussah“, sagte Brigitte Jarisch von der Hilfsorganisation Plan International bei der Begrüßung zum Weltmädchentag in der katholischen Gemeinde. „Doch leider hat der Krieg in der Ukraine auch Auswirkungen auf unsere Planung. Die Bundesregierung hat wegen der Energiekrise, beschlossen, von September bis Februar die Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden einzustellen, um Energie zu sparen.“

Dem habe sich auch Plan International angeschlossen und deswegen auf die „Pinkifizierung“ von außen verzichtet. „Daher gab es in diesem Jahr nur die schöne Innenbeleuchtung. Dafür herzlichen Dank an Chiara Klaiß und auch an die Pfarrgemeinde St. Maximin, dass wir in die Andacht eingebunden werden, diese mitgestalten und den Außenbereich nutzen dürfen“, so Jarisch weiter.

„Das war eine sehr schöne Veranstaltung zum zehnjährigen Weltmädchentag“, lobte Gleichstellungsbeauftragte Franca Calvano. Kinga Varga, Pastoralreferentin von St. Maximin, hielt eine kurze Andacht, in der sie auch die Gleichberechtigung von Frauen in der katholischen Kirche thematisierte. Der Weltmädchentag wurde zum zweiten Mal in Wülfrath gefeiert. Dieser hat freilich einen ernsten Hintergrund: „Mit der Aktion in und um die Kirche St. Maximin wollen wir gemeinsam mit Plan International auf diese Ungerechtigkeiten, die respektlose Vorgehensweise und die fehlende Wertschätzung für Mädchen und Frauen aufmerksam machen“, betonte Jarisch.

Der Grund für den Weltmädchentag sei, dass vielen Mädchen in Drittstaaten jegliche Schulbildung verwehrt werde. Damit gerieten sie als junge Frauen in ein Abhängigkeitsverhältnis, da sie sich nicht selbst versorgen können. Die Benachteiligung von Frauen sei nicht auf die Dritte Welt beschränkt. Ihre Stichworte dabei waren unter anderem der Krieg in der Ukraine, bei dem Frauen und Kinder von den russischen Aggressoren vergewaltigt würden, und der Iran, wo Frauen wegen Verstößen gegen die Kleiderverordnung verhaftet und ermordet würden.

In Politik und Kirche spielen Frauen eine untergeordnete Rolle

Zudem erhielten Frauen weltweit nicht die gleiche Entlohnung wie Männer, die Politik sei von Männern dominiert, in der Kirche spielten Frauen nur eine untergeordnete Rolle, höhere Ämter blieben ihnen verwehrt.

Zu den Gästen der Veranstaltung zählten unter anderem der stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Preuß, die Vorsitzende des Bürgervereins Wülfrath, Adelheid Heiden, ihre Stellvertreterin Ilona Fenko sowie Cornelia Weimer, Leiterin des Awo-Treffs. Sie alle lobten das Engagement für die Feier des Weltmädchentags.