Wülfrath: Rathaus-Areal - Plan C für die Stadthalle?
Die Lenkungsgruppe kam erstmals zusammen und vertagte sich ergebnislos. Für einen Stadthallenersatz kommt eine neue Variante in die Diskussion: eine Art „Turnhalle mit Mehrwert“.
<strong>Wülfrath. Das ging ja mal flott: In der vergangenen Woche von der SPD im Rat angeregt, fand an diesem Montagabend bereits zum ersten Mal eine Sitzung der Lenkungsgruppe "Rathaus-Areal" statt. Das Ergebnis war aber - wie es ein Gesprächsteilnehmer formulierte - "eher ernüchternd". Denn statt in der Vermarktung des leer stehenden Rathauses mit Hochdruck voran zu kommen, vertagte sich die Runde nach knapp zwei Stunden ergebnislos. Eindeutiger wurde die Position auch in Frage der Stadthallen-Zukunft nicht. Im Gegenteil: Eine neue Idee, deren Prüfung noch nicht abgeschlossen ist, verzögert auch hier ein klares Bekenntnis. Plan C für eine Stadthalle? Im Gespräch ist folgende Variante: Für die geplante Sekundarstufe 1 der Freien Aktiven Schule Wülfrath (FASW) ist eine Sporthalle nötig, die das Land mitfinanzieren würde. Die Idee: Diese Sporteinrichtung könnte zur Mehrzweckhalle "hochgetunt" werden. Ob sich das rechnet - und wie Wülfrath diese Kosten stemmen soll? Antworten dazu gibt es nicht. Irritationen löste der Umstand in der Lenkungsgruppe aus, dass Kämmerer Wolfgang Peetz über diese schon seit einer Woche im Rathaus diskutierte Variante bisher nicht informiert worden war. "Der Informationsfluss im Rathaus ist schon sehr merkwürdig", so ein Ratsherr zur WZ.
Festgelegt hat sich nur die DLW
Ohne sich festzulegen, sprachen Vertreter der SPD sich für eine Konkretisierung des "Alt-Beschlusses" von 2005 aus, der den Erhalt der Stadthalle bei Vermarktung des Rathaus-Areals vorsieht. "Das ist der Plan A", so Fraktionsvorsitzender Manfred Hoffmann. Von der DLW bekannte sich Klaus H. Jann unmisserständlich zum Stadthallen-Erhalt, während die FDP anmerkte, dass unter den Liberalen unterschiedliche Einschätzungen vorherrschen. Die CDU tendiert offenbar mehr zu einem Abriss der Stadthalle, um städtebaulich einen Impuls an der Goethestraße setzen zu können und die Entschuldung Wülfraths voranzutreiben.Einigkeit: Kein neues Bewerberverfahren
Einig war man sich offenbar darüber, dass es einen weiteren Wettbewerb nicht geben soll. Pläne eines Investors, der den Erhalt der Stadthalle anstrebt, sollen auf dem nächsten Treffen Anfang August vorgestellt werden. Der Hamburger Investor Ansorg, der bekanntlich das Auswahlverfahren "gewonnen" hatte, hat nach WZ-Informationen der Stadt signalisiert, dass die von Teherani entworfene Architektur nur für das gesamte Areal umsetzbar sei. "Doch dafür ist keine Mehrheit erkennbar unter den Fraktionen", so ein Ratsherr. Aus der SPD ist zu vernehmen, "dass der Rat am 14. August entscheiden wird. Und ich denke, der beschließt dann mehrheitlich den Erhalt der Stadthalle."Die Varianten
Plan A Von Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff fälschlicherweise immer als Plan B ausgegeben: Das ist der Urbeschluss aus dem Jahr 2005, den die SPD jetzt reanimiert hat - Vermarktung Rathaus bei Erhalt Stadthalle.
Plan B Nach dem Investorenauswahlverfahren wich eine Ratsmehrheit - vorbehaltlich der Finanzierbarkeit - von dem ersten Beschluss ab. Der Hamburger Investor sollte Rathaus- und Stadthallen-Areal vermarkten, dabei eine Ersatzhallenlösung samt Betreiberkonzept vorweisen. Das scheiterte.
Plan C Eine Idee mit vielen Fragenzeichen: Eine "aufgemotzte" Sporthalle für eine private Schule, die auch kulturell genutzt werden kann - könnte wie Plan B an den Finanzen scheitern.