WZ-Umfrage: Keine Fraktion unterstützt den CDU-Kandidaten

Kommende Woche wählt Velbert seinen Bürgermeister. Nur die Piraten haben eine klare Haltung.

Foto: Stefan Fries

Velbert. Der Bürger hat noch einmal die Wahl: Dirk Lukrafka (CDU) oder Gerno Böll-Schlereth (SPD) — wer soll neuer Velberter Bürgermeister werden? Stichwahl ist am 15. Juni. Die erste Runde hatte Lukrafka gewonnen. Böll-Schlereth hat als zweiter Finalist darauf spekuliert, dass er aus den Kreisen der anderen Parteien noch Unterstützer bekommt. Doch da ist überwiegend Neutralität angesagt.

Als erste Partei hatte sich die Linke kurz nach der Kommunalwahl zur Stichwahl geäußert — und ihre Haltung von Antworten auf Wahlprüfsteine abhängig gemacht. Böll-Schlereth habe „postwendend“ geantwortet, Lukrafka nur lapidar und erst auf Nachfrage. Ein klares Bekenntnis zum SPD-Bewerber spricht die Linke nicht aus. „Auf Basis der vorliegenden Antworten schätzt ihn die Linke vorsichtig als den besseren Bewerber ein“.

Ganz klar auf Böll-Schlereths Seite schlagen sich die Piraten. Deren Sprecher Martin Schwarz: „Wir möchten einen Bürgermeister, der für die Bürger da ist, mit dem man reden kann, der bereit ist, neue Wege zu gehen und nicht einen, der einfach so weiter macht wie bisher. Das heißt für uns: keinen Bürgermeister, der aus der Verwaltung kommt.“

Solche klaren Äußerungen sind aus den anderen politischen Gruppierungen weder in die eine, noch in die andere Richtung zu vernehmen. Insbesondere die Haltung der Grünen wurde mit Interesse verfolgt — hatte deren Kandidatin Esther Kanschat schließlich ein zweistelliges Ergebnis erzielt.

Doch eine Empfehlung aus diesem Lager gibt es nicht. Vorstandsmitglied Andreas Kanschat: „Wir haben beschlossen, uns neutral zu verhalten.“ Zwar hätten sich die Grünen immer dafür stark gemacht, nicht wieder einen Bediensteten der Stadt zum Bürgermeister haben zu wollen, „aber wir wollen uns dennoch nicht für eine Seite aussprechen“.

„Wir sind unabhängig. Das steht in unserem Namen. Das bleiben wir auch.“ Dirk aus dem Siepen, frisch gewählter UVB-Fraktionsvorsitzender, stellt klar, „dass wir unseren Wählern nur eine Empfehlung aussprechen: Geht wählen!“

Das gilt auch für die FDP. Deren neuer Fraktionsvorsitzender Thorsten Hilgers sieht in dieser Haltung Konstanz: „Als wir uns vor der Wahl entschieden hatten, keinen eigenen Kandidaten aufzustellen und keinen der acht vorhandenen Bewerber zu unterstützen, war klar, dass wir das bei einer Stichwahl ebenso halten werden.“