Velbert Zahl verunglückter Kinder hat sich in Velbert mehr als verdoppelt
Velbert/Mettmann. · Die Kreispolizei stellte die Unfallstatistik für das Jahr 2019 vor.
In Velbert sind mehr als doppelt so viele Kinder im Jahr 2019 im Vergleich zu 2018 im Straßenverkehr verunglückt. Das wurde bei der Vorstellung der Unfallstatistik im Gebäude der Kreispolizeibehörde in Mettmann deutlich. Landrat Thomas Hendele, Leitender Polizeidirektor Manfred Frorath und der stellvertretende Leiter der Direktion Verkehr, Polizeihauptkommissar Marcus Plehn, erläuterten die Statistik und zeigten sich besorgt über diese Entwicklung. 42 Kinder sind im Vorjahr verunglückt, im Jahr davor waren es 19. „Das Problem ist uns bewusst. Die Ursachen werden ermittelt“, versprach der Landrat. Zu den Gründen könnte laut Hendele gehören, dass Kinder in der dunklen Jahreszeit öfters ohne Warnbekleidung unterwegs sind. Zudem fänden sich in dieser Statistik auch verunglückte Kinder wieder, die als Beifahrer in Autos unterwegs waren.
Auch die Zahl verunglückter Fußgänger ist in Velbert signifikant angestiegen. Waren es 2018 noch 38, so registrierte die Polizei vergangenes Jahr 51 verletzte Fußgänger. „Dabei sind viele Abbiegeunfälle bei schlechter Sicht“, erläuterte Plehn. Unfallschwerpunkte in dieser Hinsicht seien aber nicht zu erkennen. Die Zahl der verunglückten jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre) stieg von 42 auf 51. Senioren kamen in 30 Fällen zu Schaden, 2018 waren es 32.
Insgesamt ereigneten sich 2019 in Velbert 223 Verkehrsunfälle mit verletzten Personen. Diese Zahl sank leicht um 0,89 Prozent im Vergleich zu 2018. 56 Personen wurden schwer verletzt. Ein Verkehrstoter war glücklicherweise nicht zu verzeichnen. 44 Rad- und Pedelec-Fahrer wurden verletzt, drei mehr als im Jahr zuvor.
Die Polizei registrierte fast
20 Prozent mehr Unfallfluchten
Ein Dorn im Auge ist Thomas Hendele die Tatsache, dass die Zahl der Unfallfluchten – wie im gesamten Kreis Mettmann – auch in Velbert deutlich gestiegen ist. 699 wurden im vergangenen Jahr begangen, das bedeutet eine Zunahme von 19,28 Prozent, kreisweit fast zehn Prozent. Mit verletzten Personen stieg die Zahl der Verkehrsunfallfluchten um 22,3 Prozent. „Wir ruhen nicht, wenn es um die Aufklärung dieser Fälle geht“, versprach der Landrat. Es sei schon ein gravierender Unterschied, ob ein Parkrempler auf dem Supermarktparkplatz passiere oder ein Unfallfahrer eine verletzte Person „liegen lässt“. „Das ist asoziales Verhalten“, bekräftigte Thomas Hendele. Die Aufklärungsquote liegt nach Angaben des Landrats bei 58,5 Prozent. „Wir werden nicht locker lassen“, versprach er.
Auch wenn nur ein Parkrempler passiert ist, hat der Fahrer Regeln einzuhalten, um sich nicht strafbar zu machen, wie Manfred Frorath ausführte. „Ein Zettel hinter der Windschutzscheibe reicht nicht“, stellte er fest. Unfallverursacher müssten mindestens eine halbe Stunde lang warten, um zu sehen, ob der Halter des betroffenen Fahrzeugs zurückkommt. Zudem sei es sinnvoll, auch in solchen Fällen die Notrufnummer 110 zu wählen.