Zeit zum Wundern und Singen
Feine Stimmung im Schneegestöber und gute Kritiken für die Thermobecher — ein gelungenes Marktwochenende.
Wülfrath. Ein Lied mit Symbolcharakter: „Time to wonder“. Wundervoll wie Dirk Bovie Bovensiepen den „Fury“-Klassiker im Schneetreiben auf dem Kirchplatz singt. Wunderbar wie die Menschen vor der Bühne einsteigen.
„Man muss sich wirklich wundern, wie voll der Markt trotz des Schnees geblieben ist“, freute sich Hans-Peter Altmann, Vorsitzender des Fördervereins Herzog-Wilhelm-Markt, über den Zuspruch und den Erfolg des Auftritts der Band Rock-o-co am Samstagabend.
Das Wochenende hielt, was der Freitagabend versprach. „So kann das ruhig die ganze Woche weiter gehen“, sagte Uli „The Voice“ Riedmüller, der in Bude des FCW „Heißen Calva“ unter anderem kredenzt. Beste Geschäfte im Interesse des Clubs. „Unglaublich“, schwärmte auch Schützenkaiser Jürgen Michel vom „Beim Südtiroler“. Er musste schon Samstag Waren nachordern.
„So stellt man sich den perfekten HWM-Abend vor“, befand dann auch Fördervereins-Vorstandsmitglied Michael Laschet, der sich besonders über den Auftritt von „Ganz und gar“, einer Westernhagen-Coverband, freute. „Da haben ja alle mitgesungen.“
Besinnlich der offizielle Auftakt am Samstag: „Der Weg nach Bethlehem führt nicht über die Autobahn, sondern über die guten Dinge, die man tut“, sagte Pfarrer Ingolf Kriegsmann. Dazu gab es Weihnachtliches vom Evangelischen Posaunenchor. Bevor stellvertretender Bürgermeister Horst Hoenke das Freibier-Fass anschlug, dankte Bürgermeisterin Claudia Panke den Ehrenamtlern, die den HWM erst möglich machen. „Und wer weiß, vielleicht wird er ja bald eine überregionale Touristenattraktion“, sagte sie nicht ohne Grund.
Samstagnachmittag stattete eine Delegation belgischer Reiseveranstalter dem HWM auf dem Kirchplatz einen Besuch ab. „Das Interesse war da“, stellte Altmann fest. Allerdings, räumte er ein, musste man eingestehen, dass die Unterbringungsmöglichkeiten in Hotels in Wülfrath rar seien.
„Fühlt sich gut an. Die Getränke bleiben warm und schmecken.“ Nicht nur Heribert Bauer aus Velbert lobte die neuen Kunststoff-Thermobecher — eine im Vorfeld nicht unumstrittene, jetzt aber gelungene Einführung.
Musikfreunde und Young Voices — Wülfrather Kultur im Doppelpack: Das sprengte den Zeitplan am Samstagnachmittag. Leidtragender waren „Bovie“ und Rocko-o-co, die 40 Minuten später ran durften — pünktlich zum Schneefall. „Ich hatte richtig Spaß auf der Bühne, alle haben mitgegröhlt. Nicht auszudenken, wenn es nicht geschneit hätte“, sagte er. Und auch das machte den Abend ein Stück weit magisch: Via Skype schickte Olli Henrich (Bounce) die Version von „Time to wonder“ an Sven Martin, früher „Bovies“ Partner bei der Wülfrather Legende Darius — Live-Grüße vom HWM nach Los Angeles. Auch das gibt’s nicht alle Tage.