Aktionstag Flagge zeigen und informieren gegen Gewalt an Frauen
Kreis Viersen · In allen Kommunen sind Aktionen zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen geplant.
(sk) Gewalt hat viele Gesichter, sie kann sowohl körperlich als auch psychisch sein und sie kann auch in Form von Unterdrückung stattfinden. Sie ist überall anzutreffen, in der Freizeit, bei der Arbeit und auch dort, wo es eigentlich am sichersten sein sollte: Zuhause. Doch eines haben alle Arten von Gewalt gemeinsam: Sie sind nicht privat.
„Helfen kann und sollte jeder. Denn anders als einige meinen, ist Gewalt eben keine Privatsache und die betroffenen Opfer, für die der Umgang mit ihrer Situation schwierig und oft schambehaftet ist, sollten nicht durch die Tabuisierung ein zweites Mal zum Opfer werden“, sagt die Kempener Gleichstellungsbeauftragte Birgit Braun. Denn gerade das Thema häusliche Gewalt sei immer noch häufig ein großes Tabu.
Der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen an diesem Freitag, 25. November, soll das Thema in die Öffentlichkeit tragen. Seit 1981 setzen weltweit Menschenrechtsorganisationen und Frauenrechtsbewegungen jährlich am 25. November ein Zeichen gegen Diskriminierung, Gewalt und Unterdrückung von Frauen und Mädchen. Auch im Kreis Viersen sind dazu verschiedene Aktionen geplant.
Zum Beispiel die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“, die kreisweit stattfindet und an der sich zahlreiche Bäckereien beteiligen. Die Idee dahinter: Die Brotwaren werden in pink leuchtenden Informationstüten ausgegeben, auf deren Rückseite Hilfe- und Beratungsangebote für von Gewalt betroffene Frauen abgedruckt sind.
Informationsangebote
und sichtbare Zeichen
In Kempen gibt es zudem noch bis zum 26. November Büchertische der Buchhandlungen „Thomasbuchhandlung“ und „Mo´s Bücherkiste“ mit Literatur zum Thema. Auch in der Stadtbibliothek bieten spezielle Thementische eine vielseitige, aktuelle Literaturauswahl sowie Flyer zu geeigneten Hilfseinrichtungen.
Gleichstellungsbeauftragte Birgit Braun und ihre Vertreterin Ariane Müller stehen zusätzlich am Freitag von 10 bis 12 Uhr auf dem Wochenmarkt mit einem Informations- und Gesprächsangebot.
„Auch heute noch hat der Tag nichts an Aktualität verloren“, bestätigt Tönisvorsts Gleichstellungsbeauftragte Helga Nauen. „In einer Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gaben 40 Prozent der befragten Frauen an, schon mindestens einmal körperliche und seelische Gewalt oder sogar beides seit ihrem 16. Lebensjahr erlebt zu haben.“ Helga Nauen und ihre Stellvertreterinnen Claudia Becker und Andrea Kern haben ebenfalls verschiedene Aktionen geplant.
Diese starteten am Montag mit der Lesung „Das Mädchen auf dem Eisfeld“ im Forum des Schulzentrums Corneliusfeld. Ein Thementisch, bestückt mit generellen Informationen zum Thema Gewalt gegen Frauen, aber auch Kontaktflyern zu regionalen und überregionalen Hilfe- und Beratungsangeboten, steht im Foyer des Verwaltungsgebäudes an der Bahnstraße 15 in St. Tönis bereit.
Als Symbol der Solidarität und sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen werden zudem die beiden historischen Rathäuser St. Tönis und Vorst sowie das Verwaltungsgebäude an der Bahnstraße mit speziell konzipierten Fahnen beflaggt. Die Stadt Willich zeigt ebenfalls Flagge und hat eine entsprechende Fahne angebracht.
Und auch in Grefrath wird es ein sichtbares Zeichen gegen häusliche Gewalt an Frauen geben: Am Freitag will die Koordinierungsgruppe des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt an Frauen des Kreises Viersen in Kooperation mit dem Arbeitskreis der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises am Deversdonk mit der Aktion „Ein Licht für jede Frau“ zwischen 16 und 18 Uhr auf das Thema aufmerksam zu machen.