Handy-App soll das Parken erleichtern
Die SPD wünscht sich ein Programm zur Verkürzung der Parkplatzsuche und zum schnellen Bezahlen der Parkgebühr.
Viersen. Auf einen Blick sehen, wo in Viersen ein Parkplatz frei ist und diesen mit nur einem Fingertipp bezahlen — die Viersener SPD wünscht sich eine Park-App für die Stadt. Derzeit sei die Verkehrssituation in Viersen zwar noch entspannt, sagt Ratsherr Ulf-Alexander Hippel. „Aber im Hinblick auf Baumaßnahmen wie etwa für den Tiefensammler entlang der Freiheitsstraße wäre es gut, wenn man auch Auswärtige schon frühzeitig zu freien Parkplätzen umleiten könnte.“ Zudem soll die App Elektroautos den Weg zu E-Ladestellen weisen.
In der nächsten Sitzung des Ordnungs- und Verkehrsausschusses am Dienstag, 10. Oktober, will Hippel die nötige Mehrheit finden, um die Stadtverwaltung seine Idee prüfen zu lassen. Noch sei unklar, wie die Umsetzung im Detail aussehen könnte, sagt er. Für die App kämen demnach mehrere Unternehmen infrage, eines hat Hippel bereits ein mögliches Angebot vorgelegt und darin einen einjährigen, kostenlosen Pilotbetrieb in Aussicht gestellt. Danach könne die Kooperation zu Sonderkonditionen für zunächst drei Jahre verlängert werden. Regulär liegen die Kosten für die Konfiguration und Durchführung des Systems demnach im mittleren vierstelligen Bereich.
Nach Auskunft des Unternehmens könne in seinem Modell das Parken am Straßenrand über das Handy minutengenau abgerechnet werden. Im Parkhaus sei die Abwicklung noch leichter: Dort beginne und ende der Parkvorgang automatisch mit dem ticketlosen Ein- und Ausfahren. Auch um Knöllchen müsse sich niemand Sorgen machen. Anhand des Kennzeichens oder einer Plakette hinter der Windschutzscheibe sei für Ordnungskräfte ersichtlich, wer das System nutzt. Möglich ist das bislang vor allem in großen Städten wie Berlin, München und Köln, aber auch in Mönchengladbach. Bezahlt wird jeweils am Monatsende via Lastschrift, Paypal oder Kreditkarte.
Hippel hofft, dass durch seine Idee in ein paar Jahren die bisherigen Parkscheinautomaten überflüssig werden und niemand mehr Kleingeld dabei haben muss.
Dass gerade ältere Menschen durch die Digitalisierung des Parkens ausgeschlossen werden könnten, befürchtet der Sozialdemokrat nicht. „Ich habe im Wahlkampf gesehen, dass viele ältere Menschen Handys nutzen“, sagt er.