115: Kein Anschluss in Tönisberg und Unterweiden
Die neue Nummer 115 für den Kreis Viersen ist in den so genannten Randgebieten nicht erreichbar.
Kempen/Kreis Viersen. Alles könnte so schön sein: Ein Bürger hat eine Frage zu einer Verwaltungsangelegenheit. Er greift zum Telefonhörer, wählt die Nummer 115, und landet im Service-Center des Kreises Viersen, wo er ganz schnell eine Antwort bekommt. Seit vergangener Woche gibt es diesen Service, der Kreis ist mit der neuen bundesweiten Nummer 115 am Start. Und es funktioniert auch, die Beratung ist kompetent und schnell, das ergaben Testanrufe. Nur leider können das Angebot nicht alle Bürger des Kreises Viersen nutzen. So sind zum Beispiel die Menschen in Tönisberg und teilweise auch in Unterweiden außen vor. Gleiches gilt für St. Tönis.
„Das ist das Problem der Randgebiete“, heißt es dazu aus dem Kreishaus. Genauer gesagt geht es um die Stadtteile, in denen andere Vorwahlen gelten. Die Tönisberger Rufnummern (02845) fallen in den Bereich der Kreise Kleve und Wesel. In Unterweiden gilt teilweise die Krefelder Vorwahl (02151).
„In diesen Bereichen gibt es Probleme. Da ist die 115 nicht erreichbar“, bestätigt Kreis-Pressesprecher Axel Küppers gegenüber der WZ. Dies liege aber nicht am Kreis Viersen. „Zuständig dafür ist die Telekom. Die Umleitung funktioniert nicht“, sagt Küppers. Aus Sicht des Kreises ist das „ärgerlich, aber leider nicht zu ändern“.
Das Problem mit der „115“ sei vergleichbar mit den Schwierigkeiten der Notrufnummer „112“. Auch dort landen die Tönisberger nicht sofort in der Leitstelle des Kreises Viersen — bis zur Umleitung vergehen einige Sekunden. Auf dieses Problem weisen die Stadt Kempen und der Kreis Viersen schon seit Jahrzehnten hin — stoßen aber bei der Telekom auf wenig Hilfe. „Technische Schwierigkeiten“, heißt es immer wieder aus dem Unternehmen.
Zurück zur „115“: Helfen könnte, wenn sich die Kreise Wesel und Kleve sowie die Stadt Krefeld an der bundesweiten Service-Nummer beteiligen. „Dann wäre das Problem der Randgebiete gelöst“, sagt Küppers. Allerdings ist die Hilfe noch nicht in Sicht. „Wir planen derzeit keine Teilnahme an der Servicenummer“, sagt Eduard Großkämper, Pressesprecher des Kreises Kleve. Und auch in Krefeld ist die „115“ nach WZ-Informationen derzeit kein Thema.