Viele Könige statt Prinzenpaar
Tolle Stimmung bei den Grefrather Narren — auch wenn es weniger Gruppen waren als noch vor zwei Jahren.
Grefrath. Wenn Häschen mit Jägern tanzen und Piraten von der Niers an Land gehen, dann ist Straßenkarneval in Grefrath. Gut gelaunt und bunt gekleidet zogen die Grefrather Jecken gestern bei strahlendem Sonnenschein.
Am Rand standen schon an der Stadionstraße zahlreiche Besucher und freuten sich — auch wenn es in diesem Jahr wohl eher ein „Lindwürmchen“ war, wie Zuschauer feststellten. Mit 19 Gruppen war der Zug erheblich kürzer als vor zwei Jahren, als 26 Trupps durch Grefrath zogen. Es fehlten einige Vereine, die sonst eine feste Größe sind. Vielleicht lag es am Nelkensamstagszug in Oedt, der nach 64 Jahren Pause wieder stattfand.
Die Narren ließen sich die gute Laune davon nicht verderben. „Durchweg gute Stimmung — so wie es sein soll“, freute sich Dirk Eckers, Sitzungspräsident vom Grefrather Karnevals Komitee nach dem Zug. Alles lief reibungslos.
Die St. Antonius-Bruderschaft war als „Pirates of the Niers“ in schmucken Kostümen unterwegs, die Grefrather Landjugend gewohnt gut gelaunt als Jäger und Hasen. Die Panzerknacker vom Sportverein Grefrath hatten mit ihrer Beute einiges vor: „Wir bunkern unsere Asche für den neuen Kunstrasenplatz.“ Aus dem Boosch waren die Musketiere vom Westend mit ihrer rollenden Burg dabei. Unter der Führung von Johannes Quadflieg — seines Zeichens nicht nur Grefrather Pfarrer und Oberpfadfinder, sondern auch gelernter Gärtner — verteilten die Pfadfinder als Gärtner bunte Frühlingsboten an die Zuschauer am Straßenrand.
Und wer braucht schon ein Karnevals-Prinzenpaar, wenn er gleich eine ganze Horde von rund 60 Königen haben kann. In edlen Mänteln und mit Kronen geschmückt regiert der Kegelklub „Mütos“ die Welt.
Zum ersten Mal war der Grefrather Karnevalszug am Eisstadion gestartet. „Wir waren überwältigt, was schon an der Stadionstraße los war“, sagt Eckers. Und auch im Ortskern, an Hohe Straße und Bergerplatz, standen die Zuschauer in Massen.
Zu Verzögerungen kam es am GKK-Zelt auf dem Deversdonk. Die Türen waren noch zu, als die ersten Jecken hinein wollten. Eckers: „Das lag am neuen Zugweg, es war noch nicht genau abzusehen, wann wir ankommen.“ Mit leichter Verzögerung wurde dann kräftig weitergefeiert.