Bibliothek hilft bei der Berufswahl
Die Arbeitsagentur für Krefeld und den Kreis Viersen kooperiert mit der Kempener Stadtbibliothek. Jugendliche können sich an der Burgstraße Informationen besorgen.
Kempen/Kreis Viersen. Sie heißen „Mein Weg in den Beruf“, „Training Initiativbewerbung“, „Warum gerade Sie?“ oder auch „Erfolgreich bewerben für Frauen“. Titel wie diese hat die Kempener Stadtbibliothek nun in Form einer „Themeninsel Beruf“ zusammengestellt. Junge Leute auf dem Sprung in die Ausbildung oder ins Studium sollen dadurch — neben der Recherche im Internet — gebündelt wichtige Informationen erhalten.
„In unserer Themeninsel in der Jugendabteilung finden Schüler und Eltern zahlreiche Broschüren, Infos und weitere Hilfen rund um Bewerbung, Berufs- und Studienwahl, vieles davon kostenlos und zum Mitnehmen“, erklärt Ursula Wiltsch, die Leiterin der Stadtbibliothek.
Bei diesem Angebot handelt es sich um einen von mehreren Bausteinen im Rahmen einer neuen Kooperation von Stadtbibliothek und Agentur für Arbeit Krefeld, die auch für den Kreis Viersen zuständig ist.
Das sind die Rahmenbedingungen laut Arbeitsagentur: Es gibt mehr als 180 Ausbildungsberufe mit knapp 3000 Stellen in der Region und über 2000 Studiengänge in NRW. Und alles sei „in Bewegung“. Um Schülern im Übergang Schule/Beruf Orientierung zu geben, damit sie möglichst den eigenen, optimalen Weg finden, kooperieren Stadtbibliothek und Berufsberatung in diesem Schuljahr verstärkt bei den Themen Studien und Berufswahl.
Explizit werden auch die Eltern angesprochen. „Eltern sind ein wichtiger Einflussfaktor bei der Berufswahl“, sagt Berufsberater Peter Kraps. Er hat sein Büro an der Arnoldstraße 13 c und ist bei der Agentur für Arbeit zuständig für Kempen, Grefrath und Tönisvorst.
Zunächst werden im laufenden Schulhalbjahr zwei sogenannte Bewerbungsmappenchecks für Ausbildungsbewerber um duale Studiengänge durchgeführt. Unter dem Motto „Hilfe, mein Kind hat Abi - Wege in Ausbildung und Studium“ findet außerdem ein „Elternabend“ für die Oberstufe statt.
„Die Bewerbung ist Marketing in eigener Sache in Richtung Ausbildung und duales Studium“, so Kraps. Mit ein bisschen Hintergrundkenntnis und Kreativität öffne sich so manche Tür. „Der Bewerbungsmappencheck in der Stadtbibliothek ist unkompliziert und ohne großen Aufwand zu erledigen. Einfach mit Unterlagen zu den unten angegeben Zeiten vorbeikommen.“
„Dicke Fehler“ würden zwar bei den Bewerbungen aufgrund der Vorbereitung durch die Schule kaum mehr gemacht, sagt der Fachmann. Doch manchmal fehle den jungen Leuten der Mut zur Kreativität und zur Präsentation der individuellen Fähigkeiten. Und was immer noch vorkomme, seien Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler. Mit womöglich bösen Folgen, denn „auf der Entscheider-Ebene in den Betrieben sitzen oft noch Generationen, die auf Rechtschreibung besonderen Wert legen“.
Die Stadtbibliothek ist unter anderem deswegen beteiligt, weil man hier die Schüler gut erreichen könne, erklären die Macher des Projekts. Denn viele Schüler nutzten die Räume im Kulturforum Franziskanerkloster ohnehin als „Lernort“. Was liege also näher, als sie auf das vorhandene Infomaterial aufmerksam zu machen?