Der Feierabendmarkt kommt
Am 2. Mai startet das Projekt, einmal im Monat einen Wochenmarkt anzubieten, der bis in den Abend geht.
Kempen. Im Herbst des vergangenen Jahres gab es grünes Licht im Ausschuss für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung, ab nächstem Monat soll er in die Testphase gehen: der sogenannte Feierabendmarkt in der Kempener Innenstadt. Auf dem Buttermarkt, wo die Händler gewöhnlich dienstags und freitags vormittags ihre Waren anbieten, sollen sie dies nun zusätzlich an einem Mittwoch im Monat tun. Nur eben nicht zu den gewohnten Zeiten, sondern wie der Name schon sagt, wenn die Berufstätigen Feierabend haben. Jene Berufstätige wird es möglicherweise freuen, doch wie sieht es bei den Marktbeschickern aus? Die WZ hat nachgefragt.
Anja Schatten, Käse und Geflügel
„Ich muss sagen, dass ich das wirklich als eine Chance für Kempen sehe und freue mich richtig auf den Feierabendmarkt“, sagt Christian Mannitz. Er wird wie gewöhnlich seine Gewürze anbieten und ist der Meinung, dass es ein gutes Konzept ist, um Berufstätige an den Markthandel heranzuführen und somit eine nachhaltige, positive Entwicklung einzuleiten.
Zuspruch gibt es auch von Antje Schatten, die zusammen mit ihrem Mann das normale Käse- und Geflügelangebot mit zum Abendmarkt bringen wird. Negative Auswirkungen auf den üblichen Wochenmarkt befürchtet sie nicht: „Ich denke, dass es eher wie eine Art Wochenendspektakel sein wird. Wir als Kempener nehmen daran gerne teil.“
Luke Groenewegen, Käse
Eine ähnliche Prognose stellt auch Peter Weifels auf. Der Gemüsebauer steht einer Veranstaltung, „bei der eher das Sehen und Gesehen werden im Vordergrund steht“, allerdings kritisch gegenüber. Angesichts der Tatsache, dass sein Angebot nach eigener Einschätzung abends nicht so gut laufen würde, hält er den entstehenden Aufwand für zu groß. „Nichtsdestotrotz gönne ich es natürlich den Kollegen“, fügt Weifels hinzu.
Einer seiner Marktnachbarn, Luke Groenewegen, verkauft Käse, zu einem Glas Wein am Abend sicherlich gut denkbar. Dennoch ist der Niederländer noch nicht sicher, ob er an den Abendveranstaltungen teilnimmt. „Wenn man morgens um vier raus muss, sind das unglaublich lange Tage. Deshalb verkaufe ich nicht so gerne abends“, so der Käsehändler aus der Nähe von Utrecht.
Im vergangenen Herbst, als Stadtsprecher Christoph Dellmans den Feierabendmarkt vorgestellt hatte, hatten sich von damals 34 Beschickern elf bei der Stadt für die Umfrage zurückgemeldet. Und alle hätten gesagt, dass sie sich dazu noch vorstellen könnten, Speisen und Getränke anzubieten, so Dellmans damals. Die Stadt würde dann auch die auf dem Buttermarkt ansässige Gastronomie einbinden wollen. Und Dellmans hatte noch weitere Ideen. Vielleicht könnte man junge Künstler gewinnen, die sich auf dem Abendmarkt präsentieren. Zudem habe die Befragung gezeigt, dass die Tendenz bei den Marktbeschickern mehrheitlich dahin ginge, einen Markt zwischen Mai und September einmal im Monat mittwochs oder freitags, von 15 bis 21 Uhr, auf dem Buttermarkt anzubieten.
Bis zum Wonnemonat sind es nur noch wenige Wochen. Wie weit sind die Planungen der Stadt, wollte die WZ von Dellmans wissen. „Am Mittwoch, 2. Mai, geht es los“, verriet der Stadtsprecher. 13 Beschicker seien dabei, und an der Künstleridee arbeite man noch. Mehr wollte Dellmans nicht dazu verraten, weitere Details würden von der Stadt in der nächsten Woche bekannt gegeben.