Kempen Drei Mieter für das neue Ärztehaus

Hospital-Betreiber Artemed stellte Details zum Neubau auf dem Gelände des früheren Schwesternwohnheims vor.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Auf dem Gelände des Hospitals zum Heiligen Geist nimmt ein Großprojekt „volle Fahrt“ auf, wie es Geschäftsführer Thomas Paßers Dienstag in einem Pressegespräch ausdrückte. Die Rede ist vom Ärztehaus auf dem Gelände des früheren Schwesternwohnheims. Was Anfang 2017 mit dem Abriss des alten Gebäudes begann, soll im Juli 2018 beendet sein. Dann will Klinik-Betreiber und Bauherr Artemed die Räume des Neubaus an die Mieter übergeben.

Mit drei Mietern hat der Konzern bereits Verträge abgeschlossen, wie Artemed-Geschäftsführer Dr. Clemens Guth bestätigte. Sogenannter Ankermieter ist, wie schon berichtet, die psychiatrische Klinik des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Angedockt an den Hauptstandort in Süchteln will der LVR an der Von-Broichhausen-Allee in Kempen eine Tagesklinik mit 20 Plätzen eröffnen. Dafür will der Träger rund die Hälfte der etwa 2000 Quadratmeter an Praxisflächen nutzen. Neben den 20 Plätzen in Kempen will der LVR weitere 20 in Nettetal einrichten.

„Im Bereich der psychiatrischen Medizin geht der Trend dahin, immer mehr zu ambulantisieren“, so Guth. Durch eine konkrete Anfrage des LVR nach einer Fläche sei Artemed vor einigen Jahren auf die Idee zum Ärztehaus gekommen. „Nach intensiver Planung bin ich sehr froh, dass wir jetzt mitten im Bau sind“, sagte Guth. Zur Erinnerung: Bereits im Januar 2015 hatte der Geschäftsführer das Projekt in der Öffentlichkeit angekündigt.

Zweitgrößter Mieter wird nach Angaben von Artemed der US-amerikanische Medizinkonzern DaVita. Der Name ist in Kempen ein Begriff. Anfang 2017 berichtete die WZ exklusiv, dass die Hausarzt- und Dialysepraxis von Dr. Ulrike Losch und Dr. Yvonne Kahle im Arnoldhaus von den Amerikanern mit Deutschland-Sitz in Hamburg übernommen worden ist. Patienten erfuhren damals von den Sprechstundenhilfen vor Ort, dass es einen Wechsel gegeben hat, und die Medizinerinnen nicht mehr in Kempen tätig sind. Zu den Hintergründen machten sowohl die beiden Ärztinnen als auch der US-Konzern keine Angaben.

Nach Informationen der WZ will DaVita nun den Standort im Arnoldhaus aufgeben. Das Dialysezentrum soll künftig auf rund 800 Quadratmetern im Neubau auf dem Krankenhaus-Gelände sein. Auf Nachfrage machte der Konzern am Dienstag keine Angaben zum Thema.

Zum dritten Mieter, der sich bereits mit Artemed geeinigt hat, konnte die Geschäftsführung am Dienstag noch keine konkreten Angaben machen — auf Wunsch der Praxis, die an der Von-Broichhausen-Allee einziehen soll. Nach Informationen der Redaktion handelt es sich um eine chirurgische Praxis aus der Region.

Für die Architektur des Artemed-Neubaus ist Hans Neuner verantwortlich. Der Architekt kam Dienstag zur Präsentation aus München angereist. „Mit Herrn Neuner haben wir in den vergangenen Jahren viele Projekte in unseren Kliniken umgesetzt“, sagte Thomas Paßers. Der Münchner war bereits für die jüngsten Umbauten im Kempener Krankenhaus verantwortlich.

„Wir errichten hier ein Gebäude mit einem Erd- und zwei Obergeschossen, das sich an die Höhe des benachbarten Reha-Bereiches anpasst“, so Neuner. Es handele sich um einen modernen Bau, der die Art der Klinkerfassade aufnehme, wie sie häufig in Kempen zu finden sei. „Von Anfang an haben wir die Pläne mit dem Kempener Rathaus abgestimmt“, ergänzte Clemens Guth.

Die Räume für die verschiedenen Praxen soll großzügig gestaltet werden. Zudem sei das Gebäude „selbstverständlich“ barrierefrei und mit einem Aufzug ausgestattet. Mit den Arbeiten zeigte sich der Architektam Dienstag vor Ort zufrieden. Man sei im Zeitplan.

Bleibt die Frage nach den genauen Kosten für dieses Millionenprojekt. Da lässt sich Artemed wieder nicht in die Karten gucken. Wie schon bei allen anderen Projekten, macht der Konzern zu den Finanzen keine Angaben.