Grefrath Energiekosten und CO2-Emissionen senken: Das Eis soll „grüner“ werden
Das Eisstadion und die Gemeindewerke wollen zusammenarbeiten, um gemeinsam Energie zu sparen.
Grefrath. Das Eis des Grefrather Eissportzentrums soll „grüner“ werden — natürlich will man nicht farblich mit dem benachbarten Fußballplatz konkurrieren. Vielmehr sollen die Energiekosten und die CO2-Emissionen gesenkt werden. Dafür haben das Eisstadion und die Gemeindewerke Grefrath einen Kooperationsvertrag geschlossen.
Das Eisstadion, das betont Christian Kappenhagen, Aufsichtsratsvorsitzender der Sport und Freizeit gGmbH, erhält von der Gemeinde keine Zuschüsse und muss sich selbst tragen. Weil das mit Blick auf rückläufige Besucherzahlen und höhere Energiekosten immer schwieriger wird, hat man mit der „Strategie 2020“ einen 20-Punkte-Plan entwickelt, um Kosten zu senken und Erlöse zu steigern. So soll das Eisstadion auf Dauer tragfähig bleiben.
Dazu gehört, dass man sich den Energieverbrauch genauer ansieht. Denn für Strom, Gas und Wasser zahlt das Eisstadion jährlich 350 000 Euro — da ist Potenzial zum Sparen.
Die Anlagen sind zum Teil über 40 Jahre alt. Sie seien gut gewartet und funktionstüchtig, schilderte Eisstadion-Geschäftsführer Bernd Schoenmackers. Aber die Technik ist halt teilweise in die Jahre genommen.
Zusammen mit den Gemeindewerken geht man nun in einem Drei-Stufen-Plan vor, wie Erik Ix, Geschäftsführer der Gemeindewerke, erläuterte: „Zunächst wollen wir ein Grobkonzept erarbeiten.“ Dabei werden die technischen Anlagen, nicht nur für die Eisbereitung, sondern zum Beispiel auch für die Warmwassererzeugung oder Lüftung, sowie die bauliche Substanz in den Blick genommen.
„Bisher wurde nie erfasst, wie viel Energie an den einzelnen Stellen verbraucht wurde“, so Ix. Daher werden nun Anlagen gesichtet und Zähler eingebaut. Auch das Verhalten der Mitarbeiter werde unter die Lupe genommen. Eventuell lässt sich auch durch eine andere Bedienung Energie sparen. „Unsere Eismeister werden da ins Boot geholt“, sagt Schoenmackers.
Für die Grobanalyse holen sich die Kooperationspartner weiteren externen Sachverstand vom Ingenieurbüro Deyle aus Stuttgart hinzu. Die bringen besonderes Know-how in Sachen Kälttechnik mit und kennen sich in Grefrath aus, denn sie haben die Halle erbaut.
Danach soll ein Feinkonzept folgen, in dem die Dinge in den Fokus genommen werden, die besonders viele Einsparungen versprechen oder aus anderen Gründen dringend notwendig werden. Nach einer detaillierten Kostenanalyse soll es dann in einem dritten Schritt an die Umsetzung gehen.
Noch wissen die Beteiligten nicht, was genau dann zu tun ist. Es gibt viele Möglichkeiten. Das Thema Kraft-Wärme-Kopplung habe man bisher nicht umgesetzt, weil bei dem Saisonbetrieb die Anlage ein halbes Jahr ungenutzt bleiben würde. „Wir werden uns auch das Umfeld anschauen“, erklärt Ix. Schließlich habe man Freibad, Hotel und Museum in unmittelbarer Nachbarschaft.
Auch wer aktiv wird — ob Eisstadion, Gemeindewerke oder beide zusammen — werden die Analysen zeigen. Die Verantwortlichen hoffen, dass schon in der Saison 2016/2017 erste Einsparpotenziale genutzt werden können.
Das Eisstadion sei der größte Kunde der Gemeindewerke. Dennoch sei es auch im Interesse der Gemeindewerke, dass das Eisstadion für die Zukunft gut aufgestellt sei, schilderte Ix.
Einstimmig haben sich die Aufsichtsräte für den Kooperationsvertrag ausgesprochen. Wilma Hübecker, Aufsichtsratsvorsitzende der Gemeindewerke, betonte, dass die Gremien das Miteinander begrüßten.