Ferienalphabet – O wie Outdoor Wassersport in Krisenzeiten

Kempen/Grefrath. · Königshüttesee und Niers eignen sich für den Start in den Wassersport. Beliebt sind Kanus und SUP-Boards.

In Oedt liegt eine der Einstiegsstellen der Niers, wo SUP-Boards, Schlauchboote und Kanus zu Wasser gelassen werden können.

Foto: Norbert Prümen

Spätestens seit dem Corona-Lockdown genießen viele Menschen die Bewegung in der Natur. Wander- oder Joggingschuhe sind schnell angezogen, die Inline-Skates geschwind geschnürt, und das Fahrrad ist flott aus der Garage geholt. Ein bisschen aufwendiger ist es für diejenigen, die Wassersport ausüben wollen. Aber dank der nahegelegenen Niers und des Königshüttesees können Freizeitsuchende den Niederrhein quasi vor der eigenen Haustür aus einer anderen Perspektive erleben.

Mit einer ganzen Wassersport-Palette wartet der Segel-Surf-Club Kempen (SSCK) am Königshüttesee in Kempen auf. Auf dem rund 100 Hektar großen Areal des Vereins sind die Abteilungen Segeln, Surfen, Tauchen und Angeln zu finden. Wer eine dieser Sportarten lernen möchte, muss dafür kein Mitglied sein, sondern nur die entsprechenden Kurse buchen. Vorkenntnisse sind nicht vonnöten, gelehrt wird von der ­Pike auf.

Wegen der Ausrüstung muss sich ebenfalls niemand Gedanken machen. „Wir verfügen über Schulboote, und fürs Surfen bieten wir Bretter und Neoprenanzüge an“, sagt Bernd Häckel, zweiter Vorsitzender des SSCK. Natürlich ist auch bei dem Verein in Zeiten der Corona-Pandemie alles ein bisschen anders, denn auch hier greifen die Maßnahmen der Schutzverordnung.

Wer sich für das Segeln interessiert, kann beim Sportboot-Führerschein nicht nur die Variante Binnen, sondern auch den Schein für die See machen. Wenn die Segel gesetzt werden und es hinaus auf den Königshüttesee geht, ist dies schon ein besonderes Erlebnis: Das Knattern der Segel im Wind als das einzige Geräusch in der Stille fernab vom Ufer, die scheinbar mühelose Fortbewegung über das Wasser – es ist ein Sport, der dem Betreiber eine völlig andere Perspektive eröffnet.

Das Surfen findet zwar auch auf dem Wasser statt, aber die Momente der Stille und Gelassenheit sind in diesem Fall nicht so ausgeprägt wie beim Segeln. Es ist ein Sport, der einiges an Kraft und Geschicklichkeit verlangt. Wie viel Spaß Surfen allerdings auf dem See macht, wenn man das Brett und das Segel halbwegs im Griff hat, davon kann sich jeder in einem Kursus überzeugen.

Wer die Liebe zum Wassersport als Outdoor-Vergnügen entdeckt, der kann beim SSCK Mitglied werden und den See 365 Tage im Jahr für seinen Wassersport nutzen. „Natürlich ist es auch möglich, als Mitglied mit dem Stand Up Paddle Board auf den See zu gehen“, informiert Häckel.

Das Paddeln im Stehen (kurz: SUP) erfreut sich einer großen Beliebtheit. Aber nicht nur auf dem Königshüttesee ist Wassersport möglich. Die Niers lockt ebenso. In Oedt liegt eine der Einstiegsstellen, von wo aus das Wasservergnügen gestartet werden kann. Dort können SUP-Boards, Schlauchboote und Kanus zu Wasser gelassen werden. Einen Bootsführerschein braucht niemand auf der Niers. Empfehlenswert ist aber das Tragen einer Schwimmweste, auch wenn die Niers nur 50 Zentimeter tief ist.

Kanus und SUP-Boards
können gemietet werden

Dass sich der Wassersportler der Natur entsprechend behutsam benimmt, also keine Wildtiere erschreckt, keinen Müll im Wasser oder auf den Landflächen rechts und links zurücklässt, versteht sich von selbst. Schließlich möchte der nächste Wassersportler die Natur genauso genießen wie der Paddler zuvor.

Wer kein eigenes Kanu oder ein SUP-Board besitzt, kann es sich leihen. Das Viersener Unternehmen Freizeit Hammans vermietet sie unter anderem für Touren auf der Niers. Nach einer kurzen Einweisung kann der Wasserspaß losgehen. Den Wassersportlern stehen Kajaks für ein bis drei Personen sowie Kanadier für bis zu fünf Personen zur Verfügung. Wichtig ist immer, an den Rücktransport zu denken, denn es geht nur stromabwärts auf der Niers.

Die Strecke von Oedt bis Langendonk beträgt rund vier Kilometer und hat damit eine gute Länge für einen gemütlichen Ausflug. Bis nach Wachtendonk sind es gut zehn Kilometer, was schon eine längere Wasserstrecke ist, die man als Anfänger nicht unterschätzen
sollte.