Integriertes Klimaschutzkonzept im Kreis Viersen Wie Grefrath sich am Klimaschutzkonzept beteiligt

Grefrath · Das Integrierte Klimaschutzkonzept wird im Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität zur Beratung vorgestellt.

(ure) Die Städte Tönisvorst und Viersen, die Gemeinden Grefrath, Niederkrüchten, Brüggen und Schwalmtal und der Kreis Viersen selbst stellen derzeit das Integrierte Klimaschutzkonzept (IKK) vor. In jeder einzelnen Kommune erfolgt die politische Beratung – in Grefrath findem Kenntnisnahme und Debatte im Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität (UKM) am heutigen Donnerstag, 19. Mai, ab 19 Uhr im Rathaus Oedt statt. Vorgestellt wird ein Entwurf. Anschließend haben die Fraktionen bis zum 1. August Zeit, Ideen und Anregungen an die Grefrather Verwaltung zu übermitteln.

Entwickelt wurde das IKK – übrigens eine Fortschreibung, das erste Konzept wurde 2013 erstellt – von den genannten Kommunen unter der Beteiligung der Bürgerschaft und vom Beratungsbüro „Energielenker“. Gegliedert ist das IKK in fünf verschiedene Themenfelder, beispielsweise „Mobilität“ oder „kommunale Gebäude und Anlagen“.

423 Seiten stark ist das Konzept. „Das Konzept ist auch eine Bestandaufnahme“, Marcus Lamprecht (Grüne), Ausschussvorsitzender des UKM, „aber gleichzeitig ein Blick auf die Maßnahmen und erwartbare Szenarien in den kommenden Jahren.“

Drei unterschiedliche
Szenarien werden gezeigt

So zeigt das Konzept beispielsweise, dass sich in der Gemeinde Grefrath der Endenergieverbrauch im Jahr 2019 auf 304 315 Megawattstunden (MWh) summiert (2011: 379 717 MWh), oder dass rund 45 Prozent der Endenergie auf den Sektor der privaten Haushalte entfallen. Das Potenzial für Einsparungen wird vornehmlich in den Bereichen Gebäudesanierung, Heizenergieverbrauch und beim Strombedarf gesehen.

In drei unterschiedlichen Szenarien wird gezeigt, wie die Entwicklung in den kommenden Jahren verlaufen kann: Trend (weiter so wie bisher), klimaneutral bis 2035 und klimaneutral bis 2045. Um in Grefrath eine Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, müsste man neben anderen Zielen bis 2030 aus Steinkohle und Heizöl aussteigen oder die Fahrleistung von Pkw und Zweirad um rund 24 Prozent senken.

Zu jedem der Themenfelder werden konkrete, insgesamt 25 Maßnahmen vorgeschlagen.  Beispielsweise kann mehr Radverkehr helfen, zumindest auf kürzeren Strecken, das Auto zu ersetzen. Dafür müsse jedoch die Infrastruktur der Radwege verbessert werden: Ausbau des Radwegenetzes, sichere Abstellmöglichkeiten und vieles mehr.

Unerlässlich sei es, Fördermöglichkeiten anzubieten. Schließlich sollen Privathaushalte und Unternehmen motiviert werden, mehr für den Klimaschutz zu tun und sich dabei am 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens orientieren.

Eine abschließende Beratung soll im UKM am 1. September erfolgen, damit der Rat am 18. Oktober beschließen kann.

(ure)