Glasfaserkabel kaputt, keine Reparatur in Sicht

Bei Bauarbeiten wurden neu verlegte Kabel für die Straße Am Schattenbek zerstört. Ein Reparaturteam der Deutschen Glasfaser ist nicht in Sicht.

Foto: Friedhelm Reimann

Grefrath. Rot blinkende Lämpchen bedeuten meist nichts Gutes. Das haben auch Marcus Henrici und seine Nachbarn von der Straße Am Schattenbek in Grefrath gemerkt. Weil Internet und Telefon, die bereits an den frisch verlegten Kabeln der Deutschen Glasfaser hingen, plötzlich den Dienst versagten, schauten die Anwohner nach. „Am Kasten blinkte das rote Lämpchen“, berichtet Henrici der WZ. Und das sei seit fast 14 Tagen so.

Da die Firma Hamelmann im Auftrag der Gemeindewerke in dem Bereich des Verteilerkastens aktiv war, habe man sich an die Arbeiter gewandt und dabei festgestellt, „dass die bei ihren Arbeiten an den Gasleitungen die Kabel zerlegt hatten“. Gefragt, wie dies habe geschehen können, sei die Antwort gewesen, dass es keine Unterlagen über die Lage der Kabel von der Deutschen Glasfaser gebe, nach denen man sich hätte richten können.

Marcus Henrici hatte dann bei der Störungsstelle der Firma angerufen, die auch einen Mitarbeiter geschickt habe. Henrici: „Der hat sich umgeguckt, gesagt, dass sehr wohl Pläne von der Kabelverlegung vorliegen müssten. Dann ist er wieder gefahren und wir haben nichts mehr gehört.“

Bei ihm funktioniere nur das Internet nicht. Aber der Grefrather weiß von mindestens einem Nachbarn, der auch mit seinem Telefonanschluss zur Glasfaser gewechselt ist und nun ganz ohne Kommunikationsmöglichkeit sei. „Und die arbeiten auch von zu Hause aus. Das ist sehr ärgerlich“, sagt er. Betroffen sind laut Henrici „25 bis 30 Parteien“. Vier Mal sei er bis jetzt bei der Glasfaser vertröstet worden. Bei einem Anruf bei der Störungsstelle habe er zu hören bekommen: „Wir haben zurzeit keine Reparaturteams zur Verfügung.“ Auch die Gemeindewerke seien informiert worden, die aber nicht hätten helfen können.

Britta Horster, bei den Gemeindewerken auch für die Pressearbeit zuständig, bestätigt, dass das Unternehmen am am 3. August um 21.46 Uhr benachrichtigt worden sei. „Und sie wurde am gleichen Tag um 22.02 Uhr an die entsprechenden Kollegen weitergeleitet“, sagt Horster. Auch Hamelmann und die Deutsche Glasfaser seien im gleichen Zug informiert worden. Horster weiter: „Die Verantwortlichen der Firma Hamelmann, die dienstleistend den Tiefbau für die Gemeindewerke verrichten, waren samstags vormittags vor Ort und haben den Schaden auch umgehend an die Störungsstelle der Deutschen Glasfaser übermittelt, woraufhin auch ein Mitarbeiter der Glasfaser vor Ort war. Entgegen der Aussage der Glasfaser, liegen wohl weder den Gemeindewerken, noch den Kollegen von Hamelmann Leitungspläne der Glasfaser vor.“

„Grundsätzlich sind die verlegten Leitungen dokumentiert. Das gehört zum Standard. Ob es in Grefrath abweichende Regelungen gibt, ist mir nicht bekannt“, schreibt Gerda Johanna Meppelink, Unternehmenssprecherin der Deutschen Glasfaser, auf eine entsprechende schriftliche Anfrage der WZ. Der Fall würde genau geprüft — auch in Bezug auf die Frage, wann denn Reparaturen möglich sind. Eine Antwort lag bis Redaktionsschluss nicht vor.