So erlebten und verbrachten die Kempener den Jahreswechsel Über Impfdisziplin, Böller und das Warten aufs Neujahrsbaby

Kempen · Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei erlebten in Kempen eine ruhige Nachtschicht.

Ärztin Margot Kops impft Marie Ambrosius, Auszubildende bei der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist.

Foto: Axel Küppers

Starten wir mit schönen Nachrichten aus dem alten Jahr in das erste Altstadt-Geflüster des nigelnagelneuen Jahres 2021. Bewohner, Mitarbeiter und Ehrenamtler des Kempener Von-Broichhausen-Stiftes sind an Silvester gegen Corona geimpft worden. Dr. Arndt Berson und sein mobiles Team haben in der Einrichtung mehr als 240 mal geimpft. „Es ist alles gut gelaufen. Und wir sind froh, dass diese Hochrisikogruppe nun mehr Sicherheit hat“, erklärte Einrichtungsleiter Jürgen Brockmeyer. Das St. Peter-Stift, ebenfalls in Trägerschaft der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist, wird später mit dem Impfstoff versorgt. Brockmeyer: „Dieses Stift steht aktuell unter Quarantäne, deshalb müssen wir hier zunächst auf Nummer Sicher gehen.“

Ärzte und Apothekerinnen gehören zum mobilen Team 

Die Impfdisziplin der Kempener sei außerordentlich, meinte Dr. Berson. Der Kempener leitet im Auftrag der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein den ersten Impfeinsatz für Kempen. Zu seiner Freiwilligen-Mannschaft gehörten Mitarbeiter der Kempener Corona-Station, Ärzte aus niedergelassenen Praxen und aus dem benachbarten Hospital sowie zwei Apothekerinnen. Die nun von ihnen geimpften Personen werden in drei Wochen erneut „gepiekst“. Das ist für eine Grund-Immunisierung

vonnöten. Im Lazarus Haus in St. Hubert war Impfarzt Dr. Martin Kamp mit Team vor Ort. Er meldet ähnlich Erfreuliches wie in Alt-Kempen. Auch in dieser Senioren-Einrichtung haben sich bereitwillig knapp 100 Bewohner, Mitarbeiter und einige systemrelevante Bevölkerungsschichten wie Feuerwehr gegen Corona impfen lassen. Für viele sind die angelaufenen Impfungen ein Lichtblick.

Polizei und Kempener Feuerwehr hatte eine ruhige Neujahrsnacht

Journalistisch bedeuten Meldungen darüber, dass sich nichts ereignet haben, nicht gleich „saure Gurkenzeit“. Kein großes Einsatzgeschehen ist eine gute Nachricht und Spiegelbild des Jahreswechsels 2020/2021. Feuerwehrmann Andreas Winges, der seit 2006 die Beschaffungen für die Freiwillige Feuerwehr in Kempen erledigt und nun Ansprechpartner für die örtliche Presse ist, meldet auf Nachfrage: „Es war alles ruhig. Es liegen mir keinerlei Informationen zu Einsätzen vor.“ Durch Corona und die Umstände laufe alles sowieso ruhiger ab, aber, so Winges, eine ruhige Nacht für die Feuerwehr sei zum Start in ein neues Jahr für Kempen auch nicht außergewöhnlich. Eine verglichen mit früheren Silvesternächten vergleichsweise ruhige Nachtschicht bestätigt auch die Leitstelle der Kreispolizeibehörde in Viersen. Am Telefon habe man allerdings häufig erklären müssen, dass das Abbrennen von Feuerwerk und Krachern nicht verboten war, nur der Verkauf von Raketen und Böllern zuvor untersagt worden war. Beschwerden über Ruhestörungen seien an das jeweilige Ordnungsamt der Kommune weitergemeldet worden. Fazit: Insgesamt ein ruhiges Einsatzgeschehen. Auch dieser unaufgeregte Start ins Jahr ist ein Lichtblick.

Schaufensterbummel mit
Online-Verkaufinfos

Bleiben wir bei Licht und Lichtern. Obwohl die meisten Geschäftslokale geschlossen sind, gewähren auch in der Altstadt die Schaufenster der Läden Einblicke auf das Sortiment. Vielfach mit dem Hinweis, dass alles Online bestellt, abgeholt oder gebracht werden kann, was das Auge sieht und das Herz begehrt. Zu loben sind die Händler, die trotz geschlossener Läden diese am Abend ins rechte Licht setzen. So kann ein Schaufensterbummel auch Spaß machen. Schade, dass die Ecke am Klosterhof so trist in der Dunkelheit ist. Als trist konnte man den Buttermarkt dagegen am Silvesterspätnachmittag nicht bezeichnen: leuchtende Bäume, einige Leute, die flanierten, und aus geöffneten Fenstern schallte Partymusik über den Platz. Aus anderen waren Stimmen zu hören oder leckere Gerüche zogen vorbei. Die Menschen in der Altstadt haben das Beste aus dem durch Corona doch merkwürdigen Jahreswechsel gemacht. Geböllert wurde um Mitternacht eher sehr verhalten.

Warten auf das
Kempener Neujahrsbaby

Im ersten Altstadt-Geflüster 2021 hätten wir schon gern über das Neujahrsbaby berichtet, das im Hospital zum Heiligen Geist das Licht der Welt erblickt hat. Fünf Frauen wurden am Neujahrstag auf der Station betreut. Bis zum frühen Abend war noch kein Neuahrsbaby da. Aber wer weiß. Vielleicht ließ sich das Mädchen oder der Junge nur bis Mitternacht Zeit...