Bürgermeisterwahl Kempen: Die Linken wählen Dellmans zum Kandidaten
Kempen · Der parteilose Stadtsprecher Christoph Dellmans bekommt neben Grünen und SPD auch die Unterstützung der Linken.
Die SPD will ihn. Die Grünen wollen ihn. Und jetzt setzt auch die Partei Die Linke auf Christoph Dellmans (parteilos) als Bürgermeisterkandidat. Beim Wahlparteitag im Garten des Fraktionsvorsitzenden Günter Solecki in St. Hubert-Escheln präsentierte Dellmans seine Ideen für Kempen. Im Anschluss wurde der Pressesprecher der Stadt Kempen zum Kandidaten der Linken gewählt. Das teilte Solecki am Montag der Presse mit.
Solecki stimmte die Mitglieder nach eigenen Angaben darauf ein, „dass bei der Kommunalwahl am 13. September endlich die 70-jährige CDU-Bürgermeisterschaft beendet werden muss. Die Linke will einen Politikwechsel und der gelingt nur mit einem Bürgermeister links der CDU“. In seiner Vorstellung musste Dellmans auf Wunsch der Linken auf vier Kernpunkte der Partei eingehen. Von Solecki wurden diese als „Wahlprüfsteine“ bezeichnet:
1) Schulsituation in St. Hubert samt der Vorstellung der Linken, dort eine „Primus-Schule“ zu errichten.
2) Die Sportsituation in Kempen mit der Beendigung der 30-jährigen St. Huberter „Leidenszeit“ bezüglich eines Ersatzes für die Sportstätte „An Eulen“.
3) Bezahlbarer Mietwohnungsbau, speziell eine städtische Wohnungsbauinitiative.
4) Das „Abhängen der Stadtteile vom Geschehen der Kernstadt und das in aller Breite von der Kita bis zur Freizeit und Altenpolitik“.
Was Dellmans zu diesen „Wahlprüfsteinen“ sagte, teilte die Linke nicht mit. Jedenfalls hatte er die Mitglieder überzeugt. Nach seiner Bewerbungsrede und anschließender Diskussion wurde Dellmans gewählt. Spontan soll der Stadtsprecher nach Angaben der Linken nach der Wahl gesagt haben: „Boah, damit hatte ich so nicht unbedingt gerechnet.“
Die Linke teilte der Presse fünf Namen der Reserveliste mit
Neben dem Thema Bürgermeisterkandidat befassten sich die Linken in Soleckis Garten auch mit der Reserveliste und der Besetzung der Wahlkreise für die Kommunalwahl am 13. September. Nach Angaben der Partei sollen maximal 15 Kandidaten auf der Liste stehen. Neben den Mitgliedern sollen sich darunter auch „parteilose Sympathisanten“ befinden. Alle Listenbewerber sollen zudem einen Direktwahlkreis übernehmen. In Kempen, St. Hubert und Tönisberg sind insgesamt 20 Wahlkreise zu besetzen.
Am Montag teilte die Partei zunächst nur die ersten fünf Namen der Reserveliste mit – in der Reihenfolge von eins bis fünf: Günter Solecki, Achim Schicks, Rüdiger Wäsnigk, Klaus Hegmanns (früher SPD) und Detlev Brands. Die weiteren Namen und auch die Zuordnung zu den Wahlkreisen wollen die Linken der Presse mitteilen, wenn diese beim Wahlamt eingereicht worden sind, heißt es in der Mitteilung von Montag.
Der Ortsverband musste sich am Sonntag außerdem mit der Neuwahl des Vorstandes befassen. Hier konnte Zora Bilsdorfer als Sprecherin gewählt werden. Ihr zur Seite steht Günter Solecki als Sprecher. Ferner sind Ratsherr Detlev Brands und Achim Schicks im Vorstand vertreten.