Engagement in Grefrath Ehrenamtspreis geht an Grefrather Theatergründerin

Grefrath · (Red) Seit 2014 verleiht die Gemeinde Grefrath den Ehrenamtspreis. Der zuständige Ausschuss für Jugend, Soziales und Senioren kürte zusammen mit fünf weiteren Juroren in diesem Jahr aber erstmals nur einen Preisträger.

Für ihr ehrenamtliches Engagement wurde Magdalena Bartkowiak (Mitte mit Blumen) mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet.

Foto: Gemeinde Grefrath

Trotzdem konnten sich am Sonntag im Cyriakushaus nun doch 15 Menschen über eine Urkunde und Blumen freuen. Denn die meisten Stimmen hatten Magdalena Bartkowiak und das von ihr gegründete Grefrather Jugendtheater erhalten.

Die Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde, Barbara Behrendt,  betonte den hohen Wert des Ehrenamtes, die stellvertretende Bürgermeisterin Dorothe Heller, die Bürgermeister Stefan Schumeckers in seiner urlaubsbedingten Abwesenheit vertrat, hielt die Laudatio.

„Liebe Frau Bartkowiak, ich glaube, aufgrund Ihrer tollen Arbeit mit dem Jugendtheater sind Sie inzwischen bei fast allen Grefratherinnen und Grefrathern und auch vielen Bürgern über unsere Gemeindegrenzen hinaus bekannt“, sagte Dorothe Heller. 1997 hatte Magdalena Bartkowiak die Theater AG in der dritten Klasse der damaligen Johannes-Horrix-Grundschule gegründet, ein Jahr später das Jugendtheater. Immer vor ausverkauftem Haus wurden ganz unterschiedliche Stücke gezeigt, angefangen mit „die Schildkröte und der Hase“ bis hin zu „der König der Löwen“ „Mary Poppins“ und „Sister Act“. „Über all die Jahre haben Sie sich mit Ihrer Gruppe unermüdlich engagiert, fast alles selber organisiert: Licht, Akustik usw. Es gab viel Arbeit hinter den Kulissen und die Eltern haben immer tatkräftig unterstützt.“

Julian Göbel hat die Leitung
mittlerweile übernommen

Durch große Mühe habe sie diese beeindruckende Qualität erreicht. Magdalena Bartkowiak zur Seite stand Julian Göbel, der als Erstklässler das erste Theaterstück gesehen hatte und so begeistert war, dass er darauf wartete, endlich in die dritte Klasse zu kommen, um bei der Theater-AG mitzumachen. Er hat das Jugendtheater entscheidend mitgeprägt, hat viele Aufgaben übernommen und in diesem Jahr den Staffelstab der Leitung von Magdalena Bartkowiak übernommen.

Wichtig ist beiden, dass das Jugendtheater eine offene, tolerante Gruppe ist, in der jeder so sein kann, wie er ist, und auch so akzeptiert wird, unabhängig davon, welcher Religion er angehört, welche Hautfarbe er hat und ob er arm oder reich ist. Und es wird spürbar, dass die Gemeinschaft im Vordergrund steht. „Ihr habt es als beeindruckend geschildert, zu beobachten, wie jeder einzelne sich entwickelt und über sich hinauswächst“, so Dorothe Heller.

Das Jugendtheater ist aus der Grefrather Kulturszene nicht mehr wegzudenken. „Kultur“, so machte es Dorothe Heller deutlich, „ist nicht nur ein Angebot, sondern Kultur stillt Grundbedürfnisse. Das haben wir in der Coronazeit gemerkt, wie uns allen dieses gesellschaftliche, kulturelle Leben gefehlt hat. Denn Kultur ist das, was dem Leben Sinn gibt, Kultur ist ein unsichtbares Band, das Menschen verbindet.“ Die Laudatorin dankte für den großartigen Einsatz und die tollen schauspielerischen Leistungen und freut sich schon jetzt auf das nächste Stück „The Greatest Showman“ im Dezember. Und einen kleinen Ausblick gab die Truppe dann am Sonntag auch schon. Johanna Becher sang das Stück „Von jetzt an“, die Übersetzung von „From now on“ aus „The Greatest Showman“, und sorgte für einen Gänsehautmoment, besonders bei Magdalena Bartkowiak, die gar nicht fassen konnte, was ihre bisherigen Schützlinge schon ohne sie erreicht haben.

Magdalena Bartkowiak freute sich über den Ehrenamtspreis. „Das Wichtigste für mich ist, dass die Gemeinde endlich bewusst weiß, was für Goldstücke wir in der Jugend haben. Ich musste sehr lange ein bisschen dafür kämpfen“, schilderte die Preisträgerin die Anfänge des Theaters. Es sei sehr wichtig, die Jugend zu unterstützen. Sie gestand selbst ein, dass sie keine einfache Leiterin war. „Aber ich denke, deswegen hat auch alles so funktioniert.“ Ihr war wichtig, dass es Regeln gab, aber auch dass man sich in der Gruppe versteht und alle akzeptiert werden.

(ure)