Mülhausen: SPD-Veteran wird 90
Franz Kordsmeyer feiert am Sonntag Geburtstag. Der Mülhausener war lange politisch aktiv.
Mülhausen. Franz Kordsmeyer wird am Sonntag 90Jahre alt. Der Mülhausener hat in der Gemeinde Grefrath seine Spuren hinterlassen. Der Sozialdemokrat, der stets ein "Politiker des Ausgleichs" war, war in Oedt und auch in Grefrath 30Jahre Fraktionsvorsitzender (bis 1991) und in Oedt stellvertretender Bürgermeister. Er gehörte von 1970 bis 1975 dem Kreistag an, merkte dann jedoch, dass ihm beide Mandate zuviel wurden.
Kordsmeyer wuchs mit fünf Geschwistern in Mülhausen auf. Inzwischen sind seine drei Brüder und zwei Schwestern verstorben. Er hat mit dem langjährigen Bürgermeister Josef Lepers die Liebfrauenschule besucht. Nach dem Abschluss lernte er Schreiner, doch eine Kriegsverletzung bereitete seinem Beruf ein jähes Ende. 18 Monate war er Soldat. Anschließend war er währed des Krieges in der Kinderlandverschickung tätig.
Dreieinhalb Jahre hat er in Dresden mit seiner Frau Leni gelebt, die er dort 1944 heiratete. Vor wenigen Wochen hat Kordsmeyer mit seiner Gattin das seltene Fest der Eisernen Hochzeit gefeiert. Seit 1955 wohnt er mit seiner Frau "Am Gurthbusch", der früher Wefersweg hieß. Aus der Ehe gingen ein Sohn und eine Tochter hervor. Heute gehören zur Familie noch Schwiegerkinder, zwei Enkel und vier Urenkel.
Nach dem Krieg wurde er Versicherungskaufmann. "Ich war Arbeiter, Angestellter und selbständig", sagt er. Zwei große Hobbys pflegt Franz Kordsmeyer: Imkern und Reisen. Der agile Mann sagt: "Meine Frau und ich waren in allen Erdteilen."
Erinnerungen an seine politische Tätigkeit sind reichlich vorhanden. Unter anderem daran, dass vor 20 Jahren die SPD Grefrath in Grefrath-Oedt umbenennen wollte. Doch die CDU lehnte dies ab. Und er erinnert sich daran, dass es die SPD war, die den Anstoß zum Kauf des alten Grefrather Bahnhofes für ein kommunales Jugendheims gab.
Offiziell eingeladen hat Kordsmeyer nicht, doch wer kommen will, ist ab 11 Uhr Am Gurthbusch willkommen.