Traumkleider für Hochzeit und Abi-Ball Neues Brautmodengeschäft am Buttermarkt in Kempen eröffnet
Kempen · Die Kempenerin Beata Karasch hat am Freitag am Buttermarkt ihren „Braut Concept Store“ eröffnet. Dort gibt es nicht nur Traumroben aus Tüll und Spitze für den schönsten Tag im Leben.
Die ersten Passanten zieht es schon am Morgen nach dem Besuch auf dem Wochenmarkt in den langen, beidseitig verglasten Eingangsbereich des Geschäfts am Buttermarkt 5 in Kempen. „Nur mal schauen“ und „Oh wie schön“ heißt es dann beim Anblick von Tüll, Satin und Spitzen. Denn dort, neben der Heilig-Geist-Kapelle, wo zuletzt Schuhmoden Rieker war, eröffnet die Kempenerin Beata Karasch ihren „Braut Concept Store“. Designer-Brautkleider, Festmoden, Eventkleider und Accessoires hat sie im Angebot und füllt damit eine Lücke im Tableau des Kempener Einzelhandels.
Ein schwungvolles BK schmückt die Fassade. In den hellen und freundlich eingerichteten Innenräumen empfängt den Besucher eine Fülle an prächtigen weißen Brautroben, die offen aushängen. Es glitzert, wo man auch hinschaut. Im Glasschrank hinter der Theke finden sich Schuhe und weitere Accessoires wie Taschen und Schmuck. Zur Eröffnung schweben goldene Herzballons unter der Decke. Ehemann Martin und Sohn Kamil wirken im Hintergrund. Und Beata Karasch strahlt.
„Es war schon immer mein Traum, ich wollte so gerne in Kempen ein Brautmodengeschäft haben“, erzählt sie. Erste Erfahrungen konnte die gelernte Einzelhandelskauffrau bereits in dem Brautmodengeschäft in Niederkrüchten sammeln, das sie vor drei Jahren eröffnete. Das Geschäft am Buttermarkt bot dann mit seinem speziellen Zuschnitt und der Lage die Chance auf die Ansiedlung in Kempen. Als sie nach einer Verzögerung doch noch den Zuschlag bekam, sagte sie sofort zu. „Wir haben den Laden gesehen, das musste er sein“, sagt Beata Karasch. Denn der langgestreckte Eingang und das Podest im hinteren Ladenbereich waren genau das, was sie gesucht hatte.
Dieser Bereich kann mit einem Vorhang komplett gegen neugierige Blicke von außerhalb abgetrennt werden. In einem großzügigen Ankleidebereich kann die Braut ihre Traumkleider anprobieren, während gegenüber auf zwei Sofas Angehörige und Freunde zur Begutachtung Platz nehmen. Ein Brautkleiderkauf sei heute ein Event, das ganz nach dem Vorbild der TV-Serie „Zwischen Tüll und Tränen“ stattfinde, erzählt Martin Karasch. An diesem speziellen Tag soll alles perfekt sein. Wunderschön und wohl möchte sich jede Frau bei ihrer Hochzeit fühlen. „Wir nehmen uns viel Zeit“, sagt Beata Karasch. Auch wenn sich manche Anprobe über Stunden hinzieht.
Eine vorherige Terminierung ist dabei selbstverständlich. Dann wird im Regelfall auch der Laden abgeschlossen, die Inhaberin ist dann nur für ihre Kundin da. „Die Bräute wissen ganz genau, was sie wollen“, sagt sie. Schlicht im Vintagestil mit durchbrochener Spitze oder ganz große Glitzer-Prinzessin mit Schleier, Schleppe und Reifrock – die Auswahl ist da. „Ich versuche aber immer, auch ein davon abweichendes Modell vorzustellen, damit man sich hinterher auch ganz sicher ist, das Richtige gewählt zu haben“, so ihre Devise.
Einbezogen in die Überlegungen wird auch der Rahmen, in dem die Trauung und die Feierlichkeiten stattfinden sollen. Wer im Schloss feiert, wählt eventuell eine andere Garderobe als beim rustikaleren Fest in der Scheune oder der Strandhochzeit auf Mallorca. Auch die Jahreszeit spielt eine Rolle. Kurze weiche Strickjäckchen schützen die Braut bei kühleren Temperaturen. Wer es bequem mag, wählt statt hoher Pumps bequeme weiße Satin-Sneaker mit Plateausohlen und frecher Schleife.
Im Angebot sind Kleidergrößen von 34 bis 56. „Sondergrößen können bestellt werden“, sagt die Inhaberin. Die Preise bewegen sich zwischen 690 und 2800 Euro, auch wenn es nach oben naturgemäß immer noch Erweiterungsmöglichkeiten gibt. „Die goldene Mitte und damit der Regelfall liegt bei rund 1500 Euro“, so Beata Karasch. Wenn die Braut ihr Traumkleid gefunden hat, kann sie auf eine goldene Klingel drücken. „Press for Champagne“, steht dabei. Und neben den Perlen des edlen Getränks fließen dann meist auch ein paar Tränen.
Vielleicht nicht ganz so emotional, aber fast genauso aufwendig ist inzwischen auch der Kauf eines Kleids für den Abi-Ball. Im hinteren Teil des Geschäfts sind die einfarbigen Roben zu finden. Auch an diesem besonderen Tag wählen viele junge Frauen inzwischen eine festliche Garderobe. Wichtig ist, das Brautkleid rechtzeitig auszuwählen. „Acht Monate vor dem Termin“, sagt Beata Karasch. Denn die meisten Kleider sind so genannte Musterkleider und müssen zunächst in der passenden Größe bestellt werden. Das kann drei bis vier Monate dauern. Dann müssen zumeist noch kleinere Änderungen vor Ort vorgenommen werden, bis es zur letzten Anprobe kommt. Die ist dann gleichzeitig eine Art Generalprobe, denn die aufwändigen Roben sind nicht mal eben übergeworfen. Oft kommt dann derjenige mit zum Termin, der der Braut am großen Tag beim Ankleiden hilft.
Corona spielt bei den Hochzeitsplanungen aktuell immer noch eine Rolle. „Es ist immer noch anders, die Bräute sind zurückhaltendender“, hat Beata Karasch festgestellt. Doch sie selbst blickt voller Hoffnung und Vorfreude in die Zukunft, auch wenn die vergangenen zwei Jahre nicht einfach waren: „Aufzugeben war für mich keine Option.“