Lokale Wirtschaft St. Huberter Deko-Ideen sind alles andere als trist

St. Hubert · Mit großer Leidenschaft betreibt Christian Euwens das „Sweet Home“ an der Hauptstraße im beschaulichen Kendeldorf.

Christian Euwens wird unterstützt von Margret Rathmakers (2.v.l.), Edeltraut Verheyen und Jutta Euwens (v.l.). Tochter Nala-Sophie ist Namensgeberin einer Marke, die es im Geschäft an der Hauptstraße 7 zu kaufen gibt.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Hölzerne Getränkeuntersetzer mit Sprüchen wie „Ein Tonic ohne Alkohol ist Ginlos“ und „Meine Eltern haben ein kleines Alkoholproblem – mich“ oder eine pechschwarze Fußmatte mit folgender Botschaft in weißen Buchstaben: „Herzlich willkommen wäre übertrieben“: Das „Sweet Home“ in St. Hubert setzt auf Produkte zum Schmunzeln – auch und gerade in Zeiten wie diesen. Das Einrichtungsgeschäft an der Hauptstraße 7 bietet seit anderthalb Jahren eine breite Palette an Deko-Ideen und Einrichtungsgegenständen, vom Kleiderhaken mit Elefant oder Giraffenkopf bis zur Froschkönig-Schale. Auch Kerzen und Karten sowie Armreifen gehören zum Sortiment.

In St. Hubert findet man unter anderem Kollektionen von Räder-Design, Mea-Living, Pape, Pechkeks und Mein Mantra by Alexa. Nicht zu vergessen Sweet Design by Nala. Namensgeberin der Marke ist Nala-Sophie, Jahrgang 2010. Sie ist die Tochter von Christian Euwens. Er betreibt sowohl den Laden in seinem Heimatort als auch die Produktion und den Großvertrieb von Geschenkartikeln mit verschiedenen Künstler-Designs. „Wir produzieren zu 50 Prozent in Deutschland, zu 20 Prozent in Europa und zu 30 Prozent in Asien“, sagt der Unternehmer über Sweet Design. Vieles werde aber auch in „Heimarbeit“ hier in der Region gefertigt. Die Designer kommen vom Niederrhein, aus Nürnberg, dem Raum Bremen, dem Sauerland und sogar aus Salzburg. „Alle meine Designer kennen mich aus meiner Zeit als Angestellter in der Branche. Daraus entstand eine sehr angenehme und vertrauensvolle Zusammenarbeit.“

Christian Euwens wurde 1986 in Kempen geboren und hat zunächst eine Ausbildung zum Augenoptiker in Nettetal absolviert. 2005 verließ er St. Hubert und arbeitete sieben Jahre lang als Optiker in Zürich. Seit 2016 ist er selbstständig – und arbeitet nach eigener Aussage an sieben Tagen in der Woche. Sweet Home habe er „spontan vor einer Geschäftsreise nach Asien im Herbst 2018 ins Leben gerufen“. Mitte Dezember war dann offizielle Eröffnung. Inzwischen sind im Geschäft und im Vertrieb zehn Mitarbeiter inklusive Mini-Jobber beschäftigt.

Zu den Kunden gehören Galerien, Floristen und Gartencenter

Gewerbekunden sind unter anderem Floristen, Galerien, Boutiquen, Konditoreien, Buchläden, Gartencenter und Einrichtungsgeschäfte in Deutschland und mehreren Nachbarländern. Auch die Klientel im Laden sei bunt gemischt: „Junge Kundinnen, die eine Kleinigkeit für bis zu zehn Euro für die beste Freundin suchen, oder Herren, die ihrer Liebsten ein tolles Geschenk mitbringen möchten.“ Seine Waren finde er, indem er immer die Augen offen halte, „egal wo man ist“. Zudem besucht er regelmäßig Handelsmessen. Speziell beim Laden zählt seiner Erfahrung nach oft das Bauchgefühl: Was mag der Niederrheiner? „Brav, trist und langweilig war gestern. Wir sind modern, ausgefallen und auch manchmal etwas frecher.“

Die Corona-Krise hat
dem Geschäft sehr zugesetzt

Die Corona-Krise hat Christian Euwens und sein Team hart getroffen. Er erwähnt einen prozentual „zweistelligen Einbruch“ im Vertrieb. „Fast alle Geschäftskunden hatten geschlossen, da ging gar nichts mehr.“ Seit drei Wochen laufe es wieder an. Und der Laden? Dieser habe einen unglaublichen Zuspruch erfahren. Der eingeführte Lieferservice sei ein voller Erfolg gewesen. Kommuniziert habe man vor allem via Facebook und Instagram. „Unterstützung erhalten wir zudem durch den Werbering Kempen und den Werbe- und Bürgerring St. Hubert“, betont Euwens.

Eine Frage bekommt der St. Huberter häufiger zu hören: Wäre die Kempener Altstadt nicht der bessere Standort für den Laden? Seine Antwort: „Theoretisch vielleicht ja, aber wir möchten flexibel mit den Öffnungszeiten sein und nicht sechs Tage die Woche gebunden.“ Außerdem sei er jemand, der die Kosten stets im Blick behalte. „Daher sind wir im kleinen St. Hubert sehr zufrieden. Unsere Kunden fahren mittlerweile bis zu 60 Kilometer zu uns – das freut uns sehr.“